Freitag, 12. April 2013

Hunger


Ich kann mich nicht erinnern, daß ich zuvor in meinem Leben schonmal so viel gehungert habe wie in den letzten 3 Wochen. Nach dem Schock, daß ich auf Kohlenhydrate weitgehend verzichten muß, habe ich erstmal einen Tag gefastet - besser gesagt gehungert, denn es war ohne fastentypische Vorbereitung. Dieser Tag war schrecklich. Aber abends hatte ich mich daran gewöhnt und fühlte mich unerwartet frei und leicht.

Danach habe ich angefangen, die Regeln der Metabolen Diät anzuwenden. Auch da hatte ich immer wieder Hunger - quälenden physischen Hunger, aber auch genauso quälenden psychischen Hunger. Kohlenhydrate sind wie eine Sucht, vor allem gilt dies für Zucker und für Mehl. Durch den Suchtentzug mußte ich erstmal durch. Das wurde etwas besser, als ich feststellte, daß ich tatsächlich tagelang nur von Fleisch/Fisch/Eiern und Gemüse leben kann.

Aber dann gibt es noch die psychischen Gelüste, z.B. die intensive Sehnsucht nach Brot. Damit ist schwieriger umzugehen, aber auch hier gewöhne ich mich schon etwas daran.

Der Hunger ist auf jeden Fall eine interessante Erfahrung. Ich erlebe das freiwillig - es gibt ja genug Menschen auf der Welt, die keine Wahl haben.

Es ist eine Grenzerfahrung. Ich finde es spannend. Es bringt mich sehr intensiv in Kontakt mit mir selbst. Es fördert Dankbarkeit und Demut. Und es fördert den Genuß an dem, was ich essen darf. Obst schmeckt zum Beispiel unglaublich köstlich.

Ich bin dankbar für diese Erfahrung.



Donnerstag, 11. April 2013

Heimkehr


Vom Tanzen habe ich heute ein inneres Bild mitgenommen: Heimkehr.

Es geht für mich aktuell um Heimkehr in meinen eigenen Körper. Der Begriff löst bei mir Schmerz und Sehnsucht aus.

Ich habe mich über die Jahre sehr weit von mir entfernt und bin jetzt auf dem Weg zurück. Ein gutes Wegstück ist schon geschafft, aber es fehlt auch noch viel.

Durch mein regelmäßiges Training seit November 2012 hatte ich schon 6-7 kg abgenommen. Zuletzt stagnierte die Gewichtsabnahme, obwohl ich weiterhin 3mal wöchentlich mein Krafttraining und das Laufen fortsetzte.

Deshalb kümmere ich mich jetzt um meine Ernährung. Etwa 3 kg in wenigen Wochen hat die Ernährungsumstellung nach den Regeln der Metabolen Diät bereits bewirkt. Für mich ist diese Diät ziemlich hart. Ich will sie mindestens so lange durchhalten, bis ich weitere 10 kg abgenommen habe.

Das ist nicht allein mit Willenskraft zu erreichen. Der Körper hat seine eigenen Regeln. Es wird entscheidend sein, ob er bereit ist, die für schlechte Zeiten angesammelten Fettreserven jetzt freizugeben. Ich bin sehr optimistisch, daß es mit meiner Diät funktionieren wird, aber sicher kann ich nicht sein.

Es hängt so sehr viel dran an dem Thema Ernährung. Sehr viele Emotionen, viele Erfahrungen, viele Gewohnheiten. Und der Speckgürtel hat auch seine Geschichte. Er hat mir auch Schutz geboten. Den ich jetzt hoffentlich nicht mehr brauche.

Ich glaube, ich werde mal wieder die Engel um Hilfe bitten – und für Freude und Gesundheit beten.

Ich möchte mich in meinem Körper wieder so lebendig fühlen wie als Kind, als ich unbeschwert auf Bäume klettern konnte.

Es ist möglich. Ich glaube daran!