Freitag, 12. April 2013

Hunger


Ich kann mich nicht erinnern, daß ich zuvor in meinem Leben schonmal so viel gehungert habe wie in den letzten 3 Wochen. Nach dem Schock, daß ich auf Kohlenhydrate weitgehend verzichten muß, habe ich erstmal einen Tag gefastet - besser gesagt gehungert, denn es war ohne fastentypische Vorbereitung. Dieser Tag war schrecklich. Aber abends hatte ich mich daran gewöhnt und fühlte mich unerwartet frei und leicht.

Danach habe ich angefangen, die Regeln der Metabolen Diät anzuwenden. Auch da hatte ich immer wieder Hunger - quälenden physischen Hunger, aber auch genauso quälenden psychischen Hunger. Kohlenhydrate sind wie eine Sucht, vor allem gilt dies für Zucker und für Mehl. Durch den Suchtentzug mußte ich erstmal durch. Das wurde etwas besser, als ich feststellte, daß ich tatsächlich tagelang nur von Fleisch/Fisch/Eiern und Gemüse leben kann.

Aber dann gibt es noch die psychischen Gelüste, z.B. die intensive Sehnsucht nach Brot. Damit ist schwieriger umzugehen, aber auch hier gewöhne ich mich schon etwas daran.

Der Hunger ist auf jeden Fall eine interessante Erfahrung. Ich erlebe das freiwillig - es gibt ja genug Menschen auf der Welt, die keine Wahl haben.

Es ist eine Grenzerfahrung. Ich finde es spannend. Es bringt mich sehr intensiv in Kontakt mit mir selbst. Es fördert Dankbarkeit und Demut. Und es fördert den Genuß an dem, was ich essen darf. Obst schmeckt zum Beispiel unglaublich köstlich.

Ich bin dankbar für diese Erfahrung.



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