Samstag, 29. Dezember 2012

wie ein Laubgrab

Anders als beim Laufen muß ich auf den nächsten Durchbruch beim Liegestütztraining wohl noch warten. Da geht seit einiger Zeit scheinbar nichts voran. Und so war der Wochenabschluß eher verhalten. Am meisten Spaß machen mir meine Extra-Aktionen. Gestern habe ich mich beim Bad im Fluß bis zur Hüfte hineingetraut. Im Fernsehen zeigen sie jetzt öfter Bilder von Badenden bei knackigem Frost – also scheint es doch menschenmöglich zu sein. Ich will das auch lernen, um den natürlichen Elementen noch näherzukommen. Danach hatte ich ein tolles Körpergefühl. Heute habe ich zwei Stunden an meinem Biwak weitergebaut. Ich muß da wohl so oft übernachten, bis ich keine Angst mehr dabei empfinde. Das Laubbett im Inneren habe ich tiefer ausgehöhlt, damit ich mich unter der Abdeckung im Schlaf umdrehen kann. Es wird dadurch allerdings weniger warm dort sein, denn es gibt nun mehr Luftraum, der sich nur durch meinen Körper erwärmen muß. Meinen Eingangsdeckel aus Weidenzweigen habe ich etwas verstärkt und ein Stück einer alten Schilfmatte aus dem Gartenbedarf daraufgebunden. Diese verhindert, daß die Laubabdeckung hindurchfällt, und ich kann hier auf Plastiktüten nun verzichten. Allerdings liegt der Deckel nun nicht mehr so paßgenau auf, es gibt größere Spalten, durch welche die kalte Nachtluft ziehen wird. Ich habe mich nochmal reingelegt – es kostet Überwindung, selbst bei offenem Eingang und taghellem Himmel über mir. Die Tür kann ich jetzt mit zwei Astgabeln aufstützen, das habe ich nun auch mal von innen getestet. Wenn das gut klappt, werde ich weniger panisch sein, wenn ich dann nachts den Deckel schließe. Allerdings bin ich nicht ganz sicher, ob es der richtige Weg ist, die Unbequemlichkeiten und Angstauslöser zu reduzieren. Schließlich will ich mich erneut meiner Platzangst stellen – aber auch die Verbindung mit Mutter Erde suchen. Als ich knieend mit dem Tarnen des Eingangs beschäftigt war, kamen zwei Kinder auf Pferden vorbei – der Reitweg verläuft in nur etwa 20m Luftlinie, das ist sehr nah. Eines der Pferde scheute – wohl meinetwegen – und die Kinder wurden auf mich aufmerksam. In meiner schrillen Regenkleidung konnte ich mich auch nicht verbergen. Ein Mädchen fragte mich, ob es mir gutgehe, oder ob ich Hilfe brauche. Uff. Sehr aufmerksam. Und das von einem Kind! Ich verneinte, und sie ritten weiter. Nun wurde ich also doch direkt an meinem Biwakloch überrascht, das hatte ich vermeiden wollen. Mir ist so wichtig, daß ich dort unentdeckt und ungestört bleiben kann. Nicht, daß Neugierige die Stelle untersuchen und evt. etwas zu meinen Ungunsten verändern. Einem aufmerksamen Spaziergänger wird der merkwürdige kreisrunde Laubkreis ins Auge fallen, auch wenn ich andere Spuren zu vermeiden suche. Die Traurigkeit hielt an, auch als ich kurz darauf nach Hause fuhr. Ich forschte nach und kam darauf, daß es zum einen daran liegt, daß ich mich nicht mehr verstecken möchte. Ich möchte gerne offen zeigen und ausleben, wer und wie ich bin. Schließlich habe ich mich lange genug an die Gesellschaft angepaßt. Nur bei meinem Biwak konnte ich nicht ehrlich sagen, was ich da tue. Es machte mich traurig, daß ich es verheimlichen muß. Die Traurigkeit rührte aber auch noch von etwas anderem. Als ich einmal kurz die Augen schloß, sah ich meinen schon lange verstorbenen Großvater vor mir – und dann auch meine Lieblingstante, die ebenfalls schon lange tot ist. Also doch: dieses Laubgrab im Wald weckt Gedanken und Gefühle, die mit dem Tod zu tun haben. Ja, unter anderem geht es mir ja auch darum, mich dort wie lebendig begraben zu fühlen. Es scheint für mich und meine weitere Entwicklung sehr wichtig zu sein, denn es kehrt schon seit Jahren immer wieder in inneren Bildern zu mir zurück. Gerade habe ich die Idee, daß ich über die Nacht im Laubgrab vielleicht eine bessere Verbindung zu meinen Ahnen herstellen kann. Das wäre ein sehr lohnendes Ziel. Ich will es auch so schnell wie möglich realisieren.

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Euphorie über 7 km

Heute war ich euphorisch beim Laufen. Ich startete bei wunderbarem Sonnenschein und milden 6-8°C, und ich endete bei ebenso wunderbarem Starkregen. Nur wegen meines schwer zu trocknenden Wollpullovers, den ich beim Laufen immer trage, war ich dankbar für die Regenjacke, die ich angesichts ungewisser Wetterlage angezogen hatte. Beim nächsten Mal würde ich mich gerne naßregnen lassen. Denn ich sehne mich so sehr nach einem intensiven Kontakt zu den Elementen, und was tut schon ein wenig Wasser auf der Haut? Heute hatte ich erst zum zweiten Mal die herausfordernde Strecke von 7 km auf meinem Trainingsplan. Aber das reichte mir nicht, ich mußte noch was draufsetzen. Vor zwei Tagen war ich schon mit Begeisterung durch Pfützen gelaufen und hatte dabei festgestellt, daß meine Schuhe dichthalten, solange kein Wasser oben reinläuft. Als ich heute eine Schlammpfütze falsch einschätzte – sie war doch mehr als knöcheltief – dachte ich, daß es nun auch egal sei. Und ich lief ein paar Dutzend Meter über den völlig aufgeweichten Reitweg. YEAH! Wasser in beiden Schuhen, mal sehen, wie es sich damit läuft. Sieh zu, wie Du klarkommst. Da hatte ich die halbe Strecke noch vor mir. Erst waren die Füße kalt, aber nicht lange. Dann waren sie naß und warm, und es war eigentlich egal. Meine Begeisterung steigerte sich noch und ich fing an, laut zu juchzen. Und alle entgegenkommenden dick eingepackten und beschirmten Spaziergänger strahlte ich an, so daß einige doch zurücklächeln mußten. Es war TOLL! Am Auto angekommen, hatte sich der Parkplatz völlig geleert, alle waren vor dem starken Regen geflohen. Ich nicht. Ich ging noch zum Waldspielplatz und testete die Reckstangen. Baldmöglichst will ich ein Klimmzugtraining beginnen. Erst wenn ich Klimmzüge beherrsche, traue ich mir zu, wieder wie als Kind auf Bäume zu klettern. Und danach sehne ich mich sehr, das ist ein emotional stark besetztes Ziel, das ich erreichen möchte. Derzeit bin ich noch so schwach, daß ich mich kaum halten kann, wenn ich mit vollem Gewicht an einer Reckstange hänge. Aber das wird sich ändern.

Montag, 24. Dezember 2012

wie obdachlos vor Weihnachten

So langsam durchschaue ich das Muster meiner Erfahrung in diesem Trainingsprogramm: in den Wochen, in denen ich die Laufstrecken steigern muß, geht es mir oft erstaunlich gut und ich bewältige die Erweiterung gut. In der Woche danach, wenn einfach das gleiche Programm nochmal wiederholt werden muß, breche ich ein – körperlich und psychisch. Gestern war ich auf einem Glücksgipfel – heute bin ich im Tal. Es ist kein tiefer Abgrund, aber schon ein Tal. Es war schwer, mich heute an Heilig Abend zu motivieren, erst den Workout im Wohnzimmer und dann das Laufen im Wald anzugehen. Ich stand später auf als sonst, um diesmal bei Tageslicht laufen zu können, falls es noch Glatteis im Wald gibt. Und tatsächlich war es auf den Waldwegen noch nicht ganz weggetaut, was das Laufen erschwerte (aber kenne ich ja schon). Nur 3 km heute, das sollte leichtfallen. Aber ich war gewappnet, und das zurecht. Es fiel mir erstaunlich schwer. Trotzdem habe ich mein Tempo steigern können und nur 22 Minuten gebraucht (bisher meist um die 24 Minuten). Danach ging ich nochmal zu meinem Loch im Waldboden. Es war mit einer Eiskruste bedeckt. Ich konnte kaum den Deckel anheben und sah nicht viel. Da habe ich wirklich eine Nacht verbracht? Ich weiß ja nun, daß ich da nochmal rein muß, es wird auch bei der Wiederholung kein Kinderspiel sein. Es wäre ja schön, wenn das Laub im Innern mal abtrocknen würde, aber dann müßte ich ständig in der Nähe sein, den Deckel bei trockenem Wetter abdecken und bei nassem Wetter wieder schließen. In der nächsten Zeit ist sowieso viel Regen angesagt, also wird da wohl nichts trocknen. Stattdessen werde ich mir Gedanken über neues trockeneres Isolationsmaterial machen, z.B. trockenes Gras oder vielleicht Schilf. Vielleicht kann ich daraus eine Art Matte weben, als Unterlage und Schutz vor der Feuchtigkeit. Außerdem brauche ich einen Eingang, den ich nicht ständig hochstemmen muß, während ich herein- oder herauskrieche. Am schnellsten zu realisieren wäre wohl, wenn ich mein Weidengerüst etwas verstärke und dann einige Astgabeln bereitlege, mit denen ich es bei Bedarf aufstützen kann. Es müßte so sein, daß ich es auch von innen absenken oder an einer Seite aufstützen kann. Das hätte den Vorteil, daß ich die Tarnung während meiner Abwesenheit und auch Anwesenheit aufrechterhalten kann. Die Abdeckung auf der Tür müßte ich dann befestigen, derzeit liegen da einige Plastiktüten und loses Laub. Stattdessen könnte ich dünne Zweige und Moos darauflegen, darüber dann wieder Laub und als Befestigung nochmal ein Weidengerüst – statt Weiden könnte ich auch die jungen Traubenkirschentriebe nehmen, die dort zwischen den Kiefern überall wachsen. Sie stehen sowieso viel zu dicht und sind im Wald auch nicht so gerne gesehen, weil sie überhand nehmen. So könnte es gehen. Mit diesen Überlegungen fühle ich mich doch gleich wieder besser im Jammertal. Ich verstehe so langsam, daß die Täler die notwendige Vorbereitung für den nächsten Gipfel sind. Lange Zeit habe ich geglaubt und gehofft, daß ich irgendwann durch die ganze Selbsterkenntnis einen Punkt erreiche, an dem es nur noch Glück oder zumindest Zufriedenheit gibt. Aber das ist eine Illusion des Egos. Der Preis für die Aufgabe der bequemen Langeweile ist mehr Intensität des Erlebens – in beide Richtungen. Mehr Glück, aber auch mehr Schmerz, Enttäuschung, Leiden. Ich lege jetzt die Grundlage für die nächste herausragende Erfahrung. Beim Training genauso wie bei meinen Wildnisaktionen. An Tagen wie heute ist es gut, etwas der Seele Schmeichelndes zu tun. Ich habe trotz Zeitnot vorhin ein Bad genommen (provisorisch in einem Kinderplanschbecken, denn eine Badewanne habe ich leider nicht), das hat mir sehr gutgetan. Ach ja, und in den letzten beiden Nächten habe ich wahnsinnig mein Bett genossen: trocken, warm, weich, wohlig, bequem. Absoluter Luxus! Ich bin sehr dankbar dafür. Es gibt genug Menschen auf der Welt, die nachts nicht in einem Bett schlafen können. Ach ja, war da nicht was mit der Weihnachtsgeschichte? Komisch, daß mir das jetzt erst auffällt. Während der Vorbereitung hatte ich mal daran gedacht, aber im Streß der Erfahrung nicht mehr: in gewisser Weise habe ich mich mit meiner Biwakübernachtung mit den Obdachlosen dieser Welt solidarisiert - ist natürlich was anderes, wenn man das freiwillig und nur für eine Nacht macht. Ich habe Hochachtung vor den Menschen, die das ganze Jahr draußen schlafen. Das ist nicht leicht! Das war nun meine persönliche Krippengeschichte. Das Kind, das noch nicht ganz geboren ist, ist ein weiterer innerer Anteil von mir, der sich entfalten will, wenn die alte Struktur zerbrochen ist. Mir scheint, ich liege noch in den Wehen, das Kind kommt verspätet - ich muß erst nochmal ins Biwakloch. Aber ein wenig darf ich heute doch schon Weihnachten feiern, denn ich kann sehr zufrieden sein mit meinen bisherigen Leistungen im Training und drumherum. Ich habe viel verändert in meinem Alltagsleben, das ist auch mein Beitrag zum Aufstieg von Mutter Erde in die 5. Dimension.

Sonntag, 23. Dezember 2012

Glücksgefühle

Dieses Wahnsinnstraining führt mich in Abgründe und auf Gipfel. Heute ist ein Gipfelgefühl dran. Ich bin so glücklich, ich fühle mich toll! Und ich habe unglaublich viel Energie, um liegengebliebene Weihnachtsvorbereitungen zu erledigen. Energie, lange und ausdauernd auch weniger beliebte Arbeiten zu erledigen, ist jetzt da. Und dabei fühle ich mich auch noch so gut. Ich bin fröhlich und gutgelaunt und voller Optimismus. Früher war ich auch so, daß ich immer aktiv war, auch z.B. nach einem langen Arbeitstag. Das war mir in den letzten Jahren völlig verlorengegangen, und ich habe geglaubt, das sei unabänderlich und liege wohl am Älterwerden. Was für ein Schwachsinn. Es lag einfach nur an meiner Bequemlichkeit. Aber ich wußte es nicht. Ich wußte einfach nicht, was für einen Unterschied es macht, wenn ich körperlich aktiv bin. Für mich ist jetzt wirklich Weihnachten. In diesem Jahr habe ich mich schon vorab selbst beschenkt, indem ich durchgehalten habe auch an schweren Trainingstagen. Und dieses Biwakerlebnis war natürlich der Höhepunkt. Seit heute weiß ich, daß ich nicht das letzte Mal in diesem Loch im Wald geschlafen habe. Ich werde das Erlebnis baldmöglichst vertiefen. Ich will die Platzangst abbauen. Dazu muß ich tiefer reinkriechen, es mir noch ein wenig enger machen, und dabei aber gleichzeitig mein Bett besser auspolstern, so daß ich ohne Schlafsack auskomme. Ich denke, ich werde meine Schlafkuhle ein wenig vertiefen, so daß ich mich dort auf die Seite legen kann – aber nur genau so viel. Und an den Seiten bräuchte ich einen Halt für das Laub, damit das nicht ständig nachrutscht. Und ich will an der Tür etwas verändern, die Konstruktion ist zu heikel, es hat auch schon geknirscht und ist bruchgefährdet. Eine senkrechte Tür wäre besser als den Eingang immer durch den waagerechten Deckel nehmen zu müssen. Allerdings ist das dann nicht mehr so gut getarnt. Vielleicht kann ich den Deckel einfach schräg aufrichten und abstützen. Und vorne müßte dann eine neue Türkonstruktion davorgestellt werden. Ich bräuchte mehr Material zum Abdecken. An den stillen Tagen werde ich Zeit haben, über Verbesserungen nachzudenken. Und dann werde ich im neuen Jahr wieder dort schlafen – bei möglichst noch verschärften Wetterbedingungen. Denn nur Steigerungen des schon Vertrauten bringen mich weiter. Mehr Grenzerfahrung, mehr Grenzerweiterung. Jetzt bin ich wieder voll in meiner Komfortzone. Aber sie ist so viel umfassender geworden als vor einigen Wochen. Und jetzt suche ich die nächsten Erlebnisse, die mich rauswerfen ins Unbekannte. Das macht Spaß!

Samstag, 22. Dezember 2012

Winterbiwak überlebt!

So, ich habe überlebt! Bei leichten Minusgraden in einem feucht-kalten laubgefüllten Erdloch! Als ich mich um 6:30 Uhr aus dem Loch pellte, hatte gerade leichter Schneefall eingesetzt. Ganz schön, dieser Moment im noch dunklen Wald. Aber vorher bin ich wirklich an meine Grenzen geraten. Als ich abends den Deckel über mir fallen ließ, hatte ich eine Panik-Attacke: Atemnot und Herzschlag bis zum Hals. Hilfe, ich ersticke. Sofort habe ich mich konzentriert und versucht, mich zu beruhigen, indem ich bewußt ruhig atmete und mir gut zuredete. Die Panik wich, aber die Angst blieb – über Stunden war die Angst präsent. Das Licht meiner Stirnlampe war mir in der kritischen Anfangszeit eine große Hilfe. Ohne das Licht, das mir Halt gab und die Situation im engen Loch überschaubar machte, hätte ich es vielleicht nicht ausgehalten. Ich wußte nicht, daß Platzangst so ein großes Problem von mir ist. Meinen Körper in einen engen Spalt zu bewegen, verursacht große Angst. Ich war sehr dankbar, daß ich über dem Oberkörper und dem Kopf mehr Raum hatte. Ich konnte den Deckel von unten sehen, das Weidengeflecht mit Plastiktüten abgedeckt und darüber Laub, etwa 40 cm über mir. Trotz dieses relativ großen Luftraums blieb die Angst, daß die Luft knapp werden könnte. Mein Verstand malte sich aus, wie es wäre, wenn eine größere Schneeschicht über Nacht mein Loch bedecken würde – ob es dann Sauerstoffmangel geben könnte. Vielleicht wäre das bei einer geschlossenen Schneedecke auch tatsächlich so, ich habe da zu wenig Kenntnisse. Ich mußte halt darauf vertrauen, daß es nicht stark schneien wird. Zwischenzeitlich hatte ich auch Sorge, daß der stark harzhaltige Geruch von Fichtenzweigen, die einen Teil der Abdeckung ausmachten, mich beeinträchtigen würden. Schließlich reagiere ich allergisch auf Harz. Kann ich davon ohnmächtig werden? Was der Verstand alles für ein Zeug ausbrüten kann... Ich spürte zuweilen einen kalten Luftzug. Der machte mich froh, denn so wußte ich, daß es doch Frischluftzufuhr gibt. Ich entschied mich auch bewußt, den Deckel nicht von innen noch mit Laub abzudichten. Lieber kalt als atemlos. Und so wurde es auch sehr lange nicht warm in meinem Laubiglu. Ich hatte mich zwar sehr warm angezogen (das war eine gute Entscheidung), aber dort, wo der Körper auf dem Biwaksack auflag, war es kalt. Der leichte Deckenschlafsack, den ich als Kompromiß gewählt hatte (wenn es schon ganz ohne Schlafsack nicht geht), war oben schon klitschnaß, als ich in das Loch kletterte. Es tropfte wohl von oben, zudem kam Tauwasser dazu. Die Beine konnte ich in diese feuchte Decke einwickeln, aber der Oberkörper ragte heraus. Gut, daß meine Kleidung im Prinzip warm genug war, um die Nacht auch ohne Decke zu überstehen. Zu Beginn fiel es mir schwer, eine bequeme Position zu finden. Wenn ich mich auf die Seite drehte (meine übliche Schlafposition), paßte mein oberer Arm nicht mehr unter die Abdeckung, es war zu eng. Ich konnte mich auch nur schwer umdrehen. Letztlich ging es dann, weil ich mit dem Oberkörper unter dem Eingang liegen blieb, anstatt weiter hineinzukriechen. Um 22:00 Uhr war ich in dem Loch verschwunden, um 1 Uhr nachts mußte ich raus, weil meine Blase drückte. Da dann an Schlafen nicht zu denken ist, pellte ich mich unwillig aus dem Loch heraus. Das reduzierte aber in der Folge meine Angst, denn ich hatte nun nochmal feststellen können, daß ich mich wieder befreien kann (den Deckel der gewagten Weidenkonstruktion auf den Schultern hochgestemmt und dann darunter hervorkriechend). Es war sehr kalt draußen, so daß ich nun doch dankbar war für die wohl einige Grad wärmeren Temperaturen in meinem Loch. Danach konnte ich besser schlafen, auch wenn ich zwischendurch immer wieder aufwachte. In den Morgenstunden endlich war mir warm, es war doch auch warm unter dem Körper geworden. Ob der Biwaksack hier eine entscheidende Rolle gespielt hat, oder ob mir auch direkt auf dem feucht-kalten Laub letztlich warm geworden wäre, kann ich nun nicht sagen. Jedenfalls war ich sehr froh und dankbar über diese Wärme. Ich fühlte mich nun doch endlich ganz wohl dort, es war fast gemütlich. Nur Füße und Hände waren kalt - die Hände wegen der völlig durchweichten ungeeigneten Fleece-Handschuhe, die Füße vielleicht wegen des ungewohnten Schlafens in Schuhen und damit Unbeweglichkeit der Füße. Ich glaube, ich habe noch nie zuvor mit Schuhen eine Nacht geschlafen. Ich bin wirklich sehr mutig, daß ich mich schon im Vorfeld und dann noch in der Erfahrung selbst diesen ganzen Ängsten gestellt habe. Das war eine sehr harte Prüfung. Jetzt bräuchte ich mal ein paar Tage Schonung für meine Hände – sie sind total rauh und rissig mit vielen kleinen Wunden – von der vielen Arbeit in feucht-kalter Umgebung. Was leider nicht möglich war von dem, was ich mir vorher vorgestellt hatte: ich konnte nicht in einen tiefen Meditationszustand gelangen und auch nicht in ein Gefühl der Verbindung mit der Erde. Die sehr präsente Angst verhinderte dies. Ich war zu sehr mit dem physischen und psychischen Überleben beschäftigt, um meinen Geist entspannen und wegtreten lassen zu können. Für tiefe Meditationserfahrungen brauche ich offenbar einen geschützten Raum, in dem ich mich wohl und sicher fühle. Bis so ein Erdloch zu meinem sicheren Zuhause wird, muß ich wohl noch ein wenig üben. :-)

Freitag, 21. Dezember 2012

ANGST

Es baut sich Angst in mir auf. Es ist ziemlich kalt und windig draußen. Und es wird immer dunkler. Wie werde ich wohl morgen den Sonnenaufgang erleben? Ich hätte gerne ein Biwak gebaut, das warm und trocken ist, um mich ganz auf die mir wichtigste Erfahrung konzentrieren zu können – unter der Erde zu liegen, wie in einem Grab, und zu verschmelzen mit der Erde. Jetzt habe ich mir klargemacht, daß es keinen Sinn hat, an diesem Wunsch festhalten zu wollen. Ich stelle mich besser darauf ein, daß es feucht und kalt wird – dann leide ich hoffentlich nicht so. Das hier ist eine Survivalübung. Es geht ums Überleben. Alles andere ist nachrangig. Ich werde mich warm anziehen. Aber auch da will ich nicht übertreiben. Wie wahrscheinlich wäre es wohl in einer echten Survivalsituation, 5 Schichten warme Kleidung am Körper zu tragen? Ich bin gut darin, mich zwar einer schwierigen Situation zu stellen, aber noch jede Menge Rückfalloptionen vorzusehen. An Wildniswochenenden habe ich immer das Auto voller Gepäck dabei – für alle Fälle. Heute abend will ich das Auto etwas weiter weg parken, damit es nachts nicht so auffällt. Und ich muß nochmal in mich gehen, was ich noch als Notreserve mit ins Erdloch nehme, und auf was ich verzichte. Brauche ich z.B. eine zweite Taschenlampe, falls die Batterien schwächeln oder sie mir im Laub verlorengeht? Wie wahrscheinlich wäre es, überhaupt eine Taschenlampe dabei zu haben im echten Notfall? Nehme ich noch einen zweiten, wärmeren Schlafsack mit? Ich könnte damit zumindest den Kopfbereich etwas auspolstern. Und zur Not, wenn ich stark friere, könnte ich auch reinkriechen. Aber will ich das? Tja, ich gehe hier in eine mir unbekannte Situation. Ich weiß nicht so genau, was mich erwartet, obwohl mein Verstand seit Wochen alle Szenarien durchspielt, die er sich vorstellen kann. Diese Angst ist ein gutes Gefühl. Sie bringt mich ganz zu mir selbst. Dann ist es kein Spiel mehr, sondern eine echte Erfahrung. Ein paar Stunden der Vorbereitung bleiben mir noch.

nochmal Biwakvorbereitungen

Angeblich soll es in der nächsten Nacht wieder Frost geben, und dann gleich bis –7°C. Ich will mal hoffen, daß das eine Fehlinformation ist. Weckt in mir gleich die nächste Angst: mein Biwakdeckel könnte über Nacht anfrieren (aber das ist wohl unwahrscheinlich, nur eine irrationale Angst). Heute habe ich nach dem Laufen mein Biwak für die Nacht hergerichtet. Ich habe eine Kuhle ausgehöhlt, so daß ich dort Platz nach oben habe, um mich gerade so auf die Seite drehen zu können. Das Laub, das ich seitlich aufgeschichtet habe, rutscht allerdings leicht ab. Ich werde nicht davon getrennt sein, und das will ich ja auch gar nicht. In die Kuhle habe ich einen regendichten Biwaksack gelegt – der soll die Feuchtigkeit von unten von meinem Körper abhalten. Und da die Isolation bei den niedrigen Temperaturen nicht ausreichen wird, habe ich dann noch einen Sommer-Deckenschlafsack ausgebreitet und bereitgelegt. Damit werde ich mich zudecken. So bin ich noch halbwegs beweglich und kann mich vielleicht noch mit Laub etwas auspolstern. Lieber hätte ich ganz im Laub gelegen, aber das muß ich dann wohl mal in einer anderen Jahreszeit und mit einer richtigen Biwakkonstruktion nachholen. Von oben ist die Konstruktion feucht, ein wenig wie in einer Tropfsteinhöhle. Es riecht stark harzig von Fichtenzweigen, mit denen die Abdeckung versehen wurde. Heute bin ich auch mal unter die Abdeckung gekrochen, das fällt mir nicht so leicht. Ich werde deshalb mit dem Kopf unter meinem Deckel liegen, der ist nicht so schwer und furchteinflößend. Am nächsten Morgen dort wieder herauszukriechen, den Deckel mit der Schulter und dem Rücken anhebend, wird einem Geburtsvorgang sehr nahekommen. Ich habe es heute nochmal getestet und spürte die intensive Wirkung. Als ich die Abdeckung wieder gut hergerichtet und getarnt hatte, hielt ich spontan inne und stand ganz lange still an diesem Platz. Ich betete und bat um eine gute und sichere Erfahrung. Und dann kamen plötzlich die Vögel. Viele kleine Waldvögel waren plötzlich da und kamen immer näher: verschiedene Meisenarten, Kleiber, Goldhähnchen und noch andere, die ich nicht kannte. Sie landeten hier und dort und suchten Nahrung. Sie waren so nah. Ich war tief berührt. Und einen Moment lang fühlte ich mich sehr verbunden mit den Vögeln, der Erde und dem Ort, an dem ich heute nacht schlafen werde. Ich freue mich darauf.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Letzte Vorbereitungen für den 21.12.12

Dieses Programm läßt mich wirklich über mich selbst hinauswachsen. Sehr erstaunlich, wozu ich fähig bin. Heute morgen bin ich zum ersten Mal in meinem Leben 7km gelaufen (in 70 Minuten) und direkt im Anschluß ohne Pause habe ich 2,5 Stunden an meinem Biwak gearbeitet. Beides war sehr anstrengend. Bei naßkaltem Wetter, aber immerhin ohne Regen, dafür war ich dankbar. Dann war ich sehr erschöpft, bin nach Hause gefahren, habe geduscht, ein wenig gegessen und ein paar Stunden auf dem Sofa halbschlafend verbracht. Gerne hätte ich richtig geschlafen, aber es gibt ja noch so viel für Weihnachten vorzubereiten, das hielt mich halbwach. Beim Laufen war mir heute sehr bewußt, daß ich die Verbindung mit unserer natürlichen Umwelt suche. Ich suche sie beim Laufen, aber auch bei allen Wildnisaktivitäten. Wenn der Zivilisationsüberbau und meine Denkmuster von mir abfallen, komme ich näher zu mir selbst und näher zur Natur. Ich suche z.B. immer den Kontakt zu den Bäumen entlang meiner Strecke. Heute spürte ich ihre Energie ganz nah. Aber noch nicht so nah, daß ich mich wirklich verbunden fühlen würde. Ich werde dahinkommen, da bin ich ganz sicher. Mein Geist war heute recht frei, das machte es mir leichter. Ich fühlte mich überwiegend wohl während der Anstrengung. Nur meine Knie machen etwas Probleme, ich hoffe, das legt sich wieder. Am Biwak habe ich eine Tür für das Erdloch gebaut: ein Gitter aus Weidenzweigen. Als ich es über das Loch legte und mit Laub bedeckte, beugte es sich bedenklich nach unten. Ja klar, so ein Gitter sollte normalerweise senkrecht stehen. Ich brauche leider einen waagerechten Deckel. So verstärkte ich das Gitter noch mit Querstreben und zwei stabileren Ästen. Nun hält es besser. Als Kompromiß habe ich mir erlaubt, das Gitter zunächst mit Plastiktüten abzudecken und dann erst Laub darauf zu werfen. So wird das wenigstens einigermaßen regendicht, denn die Laubschicht wird nicht dick genug werden können für Regendichtigkeit und eine gute Wärmeisolisierung - denn dann würde das eine Falle, aus der ich mich nicht mehr selber befreien kann. Ich muß halb liegend, halb hockend diese Tür nach oben stemmen können. Ich habe es heute zweimal ausprobiert. Es geht, aber nur im engen Kontakt zum aufgeweichten Boden und den matschigen Blättern kann ich mich irgendwie da herauswinden. Wenn ich morgen noch Zeit finde, werde ich die Laubschicht auf dem Gitter noch mit einem zweiten daraufgebundenen Gitter stabilisieren, das war mir heute zu viel. Im Biwak habe ich aktuell oberhalb des Körpers nur ca. 10 cm Luft bis zur Abdeckung, das ist schon etwas klaustrophobisch. Auf der Abdeckung liegt eine Moosschickt und darauf etwa 30-40cm Laub, das wird leidlich reichen, wenn es nicht gerade einen Platzregen gibt. Über dem Kopf habe ich viel Luft, vielleicht 40cm bis zur Tür. Genau da wird mir aber die Wärme verlorengehen. Überhaupt ist mir rätselhaft, wie Wärme in einem Kokon aus sehr feuchtem kaltem Laub entstehen soll. Ich habe heute länger dort gelegen, und es ist sehr kalt von unten. Deshalb werde ich nicht ohne zivilisatorische Hilfsmittel in dem Loch übernachten können. Es ist so eng, daß ich mir kaum vorstellen kann, darin auch noch in einen Schlafsack zu kriechen und dann den Deckel über mir zu schließen. Ich hätte dann bestimmt Angst, in der Enge nicht mehr aus dem Schlafsack herauszukommen. Also weiß ich immer noch nicht ganz, wie ich das nun machen werde. Ich hoffe, daß ich meinen Rucksack mit einigen Utensilien noch mit in den Kopfbereich nehmen kann – zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls möchte ich unter anderem eine Flasche Wasser und ein Messer mitnehmen. Vielleicht auch mein Handy. Und eine Flöte, um auf mich aufmerksam zu machen, falls Menschen in die Nähe meines Biwaks kommen. Gestern hatte ich in der inneren Vorbereitung eine Angstattacke, weil mir bewußt wurde, daß dieses Erdloch vermutlich früher mal von einem illegalen Fallensteller oder Jäger genutzt wurde. Und kürzlich ist jemand dort mit einem Bein durchgebrochen, die Spuren hatte ich gefunden. Nun hatte ich Angst, es könnte jemand in meiner Biwaknacht um dieses Loch herumschleichen und mir dort begegnen. Vor Menschen habe ich viel mehr Angst als vor allen natürlichen Gefahren. Ich kann ja nicht wissen, welche Gesinnung Menschen haben, die nachts in den Wald gehen. Aber ich habe mich wieder beruhigt, es war wohl eine Ausgeburt meiner Phantasie. Heute bei Tageslicht sah mein Biwakloch nun unverändert und vorbereitet für meinen Aufenthalt aus. Und das komische Gestell, das ich dort vor Wochen gefunden hatte (und das möglicherweise genutzt wird, um Tierfelle aufzuspannen), war doch nicht mehr so frisch wie in meiner Erinnerung. Etliche Äste hatten einen roten Pilzbewuchs. Muß also nicht sein, daß der Ersteller ausgerechnet morgen kommt, um nach seinem Erdloch zu sehen. Morgen steht wieder Laufen auf meinem Programm, aber nur 5km. Danach werde ich den Deckel nochmal entfernen und versuchen, das Laub im Inneren so umzuschichten, daß ich mehr Platz nach oben habe, aber dafür seitlich die Isolierung dichter wird. Habe ich heute schon versucht, ist schwierig, weil es so eng geworden ist. Und evt. lasse ich dann schonmal die notwendigen Sachen im Loch, dann muß ich damit nicht im Dunkeln hantieren. Ich freue mich sehr auf diese Erfahrung. Und unterdessen bin ich auch sicher, daß ich vom Universum beschützt sein werde, wenn ich mich dieser Herausforderung stelle.

Donnerstag, 13. Dezember 2012

erfolgreiche Arbeit

Nachdem meine Blockade gelöst war (der Widerstand gegen das, was als nächstes zu tun ist), konnte ich heute nachmittag einige Stunden lang sehr konzentriert und gut arbeiten. Die Müdigkeit war auf einmal im Hintergrund und die Muskelschmerzen habe ich überhaupt nicht mehr wahrgenommen. Erstaunlich. Nun lasse ich aber das Tanzen ausfallen und fahre stattdessen noch in den Wald zu meinem Biwak. Ich muß leider Prioritäten setzen, da nicht für alles Zeit bleibt.

Arbeit: Projektplanung

Hurra, ich habe mich überwunden und endlich in das neue Projektplanungstool hineingesehen. Damit muß ich bis nächste Woche die Planung für mein neues Projekt durchführen und Ressourcen anfordern. Mir stand das schon seit etlichen Tagen wie ein riesiger Berg bevor, weil die Schulung dazu sehr schlecht strukturiert war und zudem auf einer Vorgängerversion durchgeführt wurde - mit dem Ergebnis, daß ich gar nicht so recht wußte, was ich jetzt eigentlich tun muß. Nun habe ich zumindest den Anfang geschafft. Uff. Meine Müdigkeit ist jetzt zurückgedrängt, ich kann wieder denken. Vermutlich war es neben der Erschöpfung auch ein Teil innerer Widerstand gegen die anstehende Aufgabe. Die Arbeit leidet am meisten unter meinen Streßzuständen, weil da auch meine Motivation eher gering ist. Zudem ist am Arbeitsplatz vor allem Denken gefragt, und gerade das fällt sehr schwer in ausgedehnten Psychostreßphasen. Ich habe mir aber zum Ziel gesetzt, in 2013 eine bessere Projektleiterin zu werden und mein Projekt professioneller zu managen. Dafür muß ich sehr viel Einsatz bringen.

starke Erschöpfung

Heute bin ich entsetzlich müde, und ich habe fies ziehende Muskelschmerzen eigentlich überall, vor allem aber in den Unterarmen, was das Tippen stark behindert, und in den Unterschenkeln. Ich leide etwas und würde mich am liebsten ins Bett legen. Ich habe keine Lust auf meine Büroarbeit und kann mich nicht dafür motivieren. Vielleicht erlaube ich mir einen frühen Feierabend, um mehr Zeit für meinen Biwakbau zu haben. Eigentlich geht gerade gar nichts mehr. Ich bräuchte mehr Schlaf, bekomme während der Woche meist nur 5-6 Stunden, das ist zu wenig bei dem anstrengenden Programm, das ich derzeit durchlaufe. Dieses Trainingsprogramm ist erbarmungslos in der Art und Weise, wie es mich permanent aus meiner Komfortzone wirft. Es setzt mich unter Dauerstreß mit nur kurzen Erholungsphasen. Ich habe ja schon meinen ganzen Alltag sehr stark darauf ausgerichtet und habe alle Aktivitäten und Ablenkungen losgelassen, die mich von mir wegbringen könnten. Und trotzdem bleibt kein Puffer, um mal ein wenig abzuschalten. Ich schwanke zwischen Euphorie und Erschöpfung. Heute ist Erschöpfung dran.

geplantes Biwakabenteuer

Mein geplantes Biwakabenteuer beschäftigt mich weiterhin. Vielleicht sollte ich neben dem "lebendig begraben sein" – Test doch zusätzlich auch den ultimativen Kältetest anstreben und mich den zugehörigen Ängsten stellen. Zuletzt war mein Plan, mir gegen die Kälte ein paar Hilfsmittel wie evt. eine Decke oder einen Biwaksack zu erlauben, da es lange Zeit so aussah, daß ich es nicht rechtzeitig schaffen würde, genug Isolationsmaterial herbeizuschaffen. Und die Form meines Biwaks – ein mit Laub gefülltes Erdloch – ist auch nicht optimal, der Innenraum ist zu groß, um sich nur durch meine Körperwärme ausreichend zu erwärmen. Aber was soll schon passieren? Notfalls friere ich halt ein bißchen. Ich überlege nochmal neu und entscheide dann vermutlich spontan, wie tief ich mich auf die Erfahrung einlasse.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Selbstliebe

Meine Aufgabe ist, voll und ganz in die Selbstliebe zu gehen. Das fällt mir noch schwer, denn ich bin traditionell voller Selbstzweifel, Minderwertigkeitsgefühle bis hin zum Selbsthaß und der Selbstverachtung. Und diese ganzen negativen Gefühle projiziere ich natürlich auch immer wieder auf andere Menschen und verachte dann diese, blicke hochmütig von oben auf sie herab - und urteile damit doch letztlich nur über mich selbst. Es ist der eigene nach außen gewendete Selbsthaß, der sich im Hochmut zeigt. Selbsthaß und Verzweiflung - das waren meine ersten Gefühle, als ich mich erstmals voll und ganz innerlich auf diesen Trainingsplan einließ. Dieser Plan hielt mir einen perfekten Spiegel vor, wie es derzeit um meinen körperlichen Zustand bestellt ist. Schlecht! Bevor ich daran ging, voller Angst, aber auch ein wenig Neugier, die erste Aufgabe durchzuführen - 3km Laufen - machte ich eine innere Übung zur Überwindung des Selbsthasses. Und seitdem wiederhole ich das immer, sobald ich merke, daß das alte Muster sich wieder zeigt. Insbesondere beim Training ist das wichtig, vor allem, wenn es quälend wird. Ich darf mich nicht quälen mit der Intention der Selbstbestrafung oder der Selbstverachtung. Das wäre völlig falsch. Nein, ich darf mich nur quälen mit der Intention der Selbstliebe. Aus Liebe zu mir selbst sehne ich mich nach Genesung von meiner Krankheit. Meiner selbst erzeugten und gewählten Krankheit. Ich sehne mich nach Gesundheit, nach FREUDE UND GESUNDHEIT, und ich tue alles dafür, was in meiner Macht steht. Die Erweiterung der eigenen Grenzen geschieht nur im Schmerz. Das gilt für die körperliche Arbeit genauso wie für die Innere Arbeit. Als mir das erklärt wurde, habe ich es sofort verstanden. Denn bei der Inneren Arbeit kenne ich es ja schon so lange. Ich muß reingehen in den ganzen Abgrund der schlimmsten Gefühle, ich muß sie durchleben und durchleiden bis an ihren Grund. Erst dann lösen sie sich auf. Und offenbar ist es beim Aufbau von Muskeln genauso. Ich muß über die Schmerzgrenze gehen, um mich weiterzuentwickeln. Aus Liebe zu mir selbst! ICH LIEBE MICH! ICH LIEBE MICH! ICH LIEBE MICH! Ich habe es verdient, gesund und heil zu sein. Ich habe es verdient, Freude und Erfüllung zu erfahren. Ich habe es verdient, mich verbunden und geliebt zu fühlen. Ich habe es verdient, zu lieben. ICH LIEBE MEIN LEBEN UND DAS LEBEN LIEBT MICH! HOW!

Glauben an mich selbst

Ich habe gerade eine überaus klarsichtige Stunde, stelle ich fest, das will ich weiter nutzen, indem ich aufschreibe, was mir kommt. Mir wurde vor einigen Wochen durch einen Anstoß meines Mentors sehr klar, daß ich nicht genug an mich glaube. Nicht an mich, nicht an die Schöpfung, an Gott oder an das Universum. Ich habe wohl genau diesen Weckruf gebraucht - nach verschiedenen anderen Weckrufen, die dem vorangingen. Was, ich glaube nicht genug an mich? Wie soll ich da eine An kana te sein? Wie kann ich da anderen Menschen helfen, wenn ich mir selbst nicht helfen kann? Was genau hat eigentlich den Umschwung bewirkt? Jetzt ist dieser Glaube da. Liegt es daran, daß mich ein Mensch vor eine mir unlösbar erscheinende Aufgabe stellt und mir sagt, daß er an mich glaubt, und daß ich das schaffen kann? Das spielt sicher eine große Rolle. Ich habe früher auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht und weiß um die Macht von Überforderungsübungen. Die können unglaubliche Kräfte in mir freisetzen. Aber ich bin auch irgendwie für diesen Anstoß vorbereitet gewesen. Auf einmal fügt sich vieles zusammen, was ich in Einzelteilen in diesem und einigen vorigen Jahren zusammengesammelt habe, ohne so recht zu wissen, wo es hinführen wird. Etwas in mir drängt mich zur Vollendung. Und da jetzt gerade Tränen der Berührung von innen aufsteigen, weiß ich, daß ich gerade an der Wahrheit dicht dran bin. Ich dränge zur Vollendung. Ich bin in diesem Leben, um etwas zu vollenden. Das ist meine Lebensaufgabe. Als Michael Amira auf einem Prozeßabend, den ich besuchte, davon sprach, daß alle Anwesenden nun zum letzten Mal in einer Inkarnation auf der Erde sind, nur noch einmal, um anderen Menschen beim Aufstieg zu helfen, da widerstrebte es mir. WAAAS, wo ich in diesem Leben so gelitten habe, soll es mein letztes sein? Ich bin DAGEGEN! Bevor ich nicht vollständige Freude und Erfüllung gelebt habe, will ich von dieser Welt nicht abtreten. Und jetzt, wie sehe ich es jetzt? Es ist noch dunkel, unklar,... Na gut, ich kann ja nicht alles auf einmal klar sehen. Ist er vorbei, der hellsichtige Moment? Scheint so. Dann widme ich mich mal weiter meinem Selbstertüchtigungsprogramm für die vollständige Heilung meines Körpers!!! Morgen habe ich trainingsfrei, aber ich will noch ein paar Laubsäcke an meinen Biwakplatz schaffen. Und ich muß auch noch eine Tür bauen, wie soll ich das bloß schaffen? Es wird alles zur rechten Zeit fertig sein, da bin ich ganz sicher. :-) Ein Bild fällt mir noch ein, das ich verschiedentlich gehört und gelesen habe. Die Menschen sind in einem Stadium der Verpuppung wie Schmetterlingsraupen. Sie wissen noch nicht, daß sie Schmetterlinge werden sollen. Bald werden die Puppen sich öffnen, und die Menschen werden heraustreten in ihr neues Sein, und sie werden sich wundern und freuen, daß sie Flügel haben. Ja, es scheint so, daß ich doch noch in diesem Leben Flügel erhalten werde. :-) Und es war eindeutig verfrüht, daß ich mich vor einigen Wochen in einem Council in meiner Heimat-Wildnisschule (Wildeshausen) unter Tränen von meinem Traum verabschiedet habe, nochmal ein ganz anderes Leben zu leben. Ich habe da gesagt, daß ich nicht genug Kraft dafür habe, ein ganz neues Leben aus mir selbst heraus zu erschaffen. STIMMT JA GAR NICHT! Ich habe sehr viel Kraft. ICH BIN NOCH NICHT TOT! Und so lange ich lebe, kann ich meiner Vision folgen. [nun sind da wieder Tränen - der Verzweiflung über das Vergangene und der Hoffnung auf das JETZT] Auch etwas, das ich neu gelernt habe. Eine Vision ist nicht was Fernes für die Zukunft. Vision ist JETZT. Vision ist JEDEN TAG. Und es ist meine Pflicht, meiner Vision jeden Tag zu folgen. UFF! Da habe ich aber noch viel harte Arbeit vor mir, um diesem Anspruch gerecht zu werden. JEDEN TAG!

Selbstverantwortung für meine Gefühle

ICH BIN SELBST VERANTWORTLICH FÜR MEINE GEFÜHLE!!!!!!!!!!! Das schreibe ich nur der Vollständigkeit halber nochmal hin, denn das ist für mich ein ganz alter Hut. Mir hat das meine damalige Therapeutin beigebracht, als ich irgendwas um Ende 20 war. Ich weiß noch, wie sehr ich mich dagegen gewehrt habe. WAAAS? ICH SOLL SELBST VERANTWORTLICH SEIN, wenn irgendein Depp mich mit Worten oder Taten verletzt und ich mich prompt verletzt fühle? JA, GENAU DAS! Denn was ein anderer denkt, fühlt oder tut, ist ganz allein seine Sache. Was aber ich denke, fühle oder tue, ist ganz allein meine Sache. Auch wenn ich scheinbar "unschuldig" als Opfer in eine für mich unangenehme Situation gerate, entscheide ich doch immer noch selbst, wie ich damit umgehe, wie ich es wahrnehme und interpretiere, was ich daraus lerne usw. Und wer weiß, vielleicht habe ich ja selber genau diese unangenehme Situation angezogen, unbewußt im jetzigen Leben oder vielleicht vorbewußt vor diesem Leben? Solange ich nicht über göttliche Einsicht verfüge, kann ich das nicht so genau wissen, aber ich glaube fest an die Selbstverantwortung des Menschen. Denn nur so macht das Leben sehr viel Sinn! Einschließlich des ganzen Leids, das anders gar nicht zu erklären ist. Wir schaffen uns selber unsere Realität und ernten die Früchte unserer Aussaat. In diesem oder einem späteren Leben. Und heute ernten wir, was wir früher gesät haben - in diesem oder einem früheren Leben. ICH BIN VOLLSTÄNDIG SELBST VERANTWORTLICH FÜR MEINE GEFÜHLE! UND ICH VERZEIHE MIR JETZT UND HIER ALLES, WAS ICH JEMALS NEGATIVES GEFÜHLT, GEDACHT ODER GEHANDELT HABE! UND ICH VERZEICHE AUCH ALLEN ANDEREN MENSCHEN JETZT UND HIER, WAS SIE JEMALS NEGATIVES GEFÜHLT, GEDACHT ODER GEHANDELT HABEN!

Selbstverantwortung für meinen Körper

ICH BIN SELBST VERANTWORTLICH FÜR MEINEN KÖRPER!!!!!!! Ich bin heute die, die ich geworden bin aufgrund meiner Einstellungen, meiner Lebensweise, meiner Entscheidungen, meines Denkens, Fühlens und Handelns. Gut, die Gene und die körperlichen Voraussetzungen, mit denen ich auf die Welt gekommen bin, habe ich in DIESEM Leben nicht beeinflußt. Aber möglicherweise ja VOR meiner Geburt oder in einem früheren Leben. Vielleicht habe ich den Diabetes ja vorab bestellt, damit ich rechtzeitig AUFWACHE! ICH BIN SELBST VERANTWORTLICH FÜR MEINEN KÖRPER!!!!!!! Vor dieser Erkenntnis werde ich mich NIE MEHR DRÜCKEN! DAS VERSPRECHE ICH!

Die Bedeutung von 2012

Ich habe jetzt endlich verstanden, worum es in diesem berühmt-berüchtigten Jahr 2012 geht. Gerade noch rechtzeitig vor dem 21.12.2012. Ich habe in diesem Jahr einige wenige Wildnisthemen vertieft und selber einige kleine Leitungsaufgaben übernommen - als Vorbereitung für mein späteres Leben. Ganz neu war hingegen meine tiefere Hinwendung zur Esoterik. Mich sprach im Frühsommer die Webseite von Michael Amira an - ein Prophet der neuen Zeit. Er erklärt unter anderem, daß jeder einzelne Mensch seinen eigenen 2012-Prozeß durchlaufen muß - in dem Zeitfenster des Übergangs von 2012 bis 2032. Und ich erkannte als Folge der Lektüre seiner Bücher, daß ich An kana te bin, d.h. Hüterin der Erde und Bewahrerin der Menschheit seit Anbeginn der Zeit. Meine Aufgabe ist, anderen Menschen für den Übergang in ein Goldenes Zeitalter voranzugehen. Ich besuchte auch ein Engelseminar bei Diana Cooper. Da ging es darum, wie ich noch in diesem Leben zur erleuchteten und aufgestiegenen Meisterin werde. Ich fühlte mich da völlig am rechten Platz, obwohl es für mich inhaltlich sehr fremd und weit hergeholt war. Die Erkenntnis sickert immer weiter in mich ein. Es ist meine Aufgabe in diesem Leben, eine Meisterin zu werden. Was das genau beinhaltet und in welcher Form ich dann der Menschheit dienen soll, ist mir noch nicht so klar. Aber absolut klar ist mir jetzt: ich soll Meisterin sein. Und irgendwann im Herbst 2012 erkannte ich immer drängender: das kann ich unmöglich in meinem jetzigen Körper sein. Auf der Ebene der Psyche habe ich schon sehr viele meiner Wunden geheilt - zum Teil dokumentiert hier im Blog. Auch auf der Ebene des Minds, des Geistes, habe ich schon viel erreicht. So hatte ich mal einige fast gedankenfreie Tage in purer Glückseligkeit (irgendwo hier habe ich das auch aufgeschrieben). Vermutlich war das noch nicht ganz der Erleuchtungszustand, aber dem doch schon sehr nahe. Aber auf der Ebene meines Körpers habe ich einen riesengroßen Nachholbedarf. Eine Zeitlang dachte ich, energetische Arbeit / Lichtarbeit würde reichen, dann würde mein neues glücklicheres Leben schon von alleine vom Himmel fallen und mich beschenken, spätestens am 21.12.2012, wenn die große Transformation sich vollzieht. Aber so einfach ist es nicht. Ich muß selber an meiner Verwirklichung arbeiten. Ich bekomme zwar ganz bestimmt die Unterstützung der Geistigen Welt, aber ich muß selber auf der materiellen Ebene alles ermöglichen und erarbeiten, was ich erreichen will. Und so habe ich sozusagen eine Bestellung beim Universum abgegeben: ich bitte um vollständige Heilung meiner körperlichen Wunden und Verletzungen. Ich bitte um Heilung vom Diabetes. Ich bitte um Abbau meines Übergewichts auf ein gesundheitsverträgliches Maß. Ich bitte um FREUDE UND GESUNDHEIT! Gemäß dem spirituellen Gesetz bin ich bereit, dafür zu bezahlen. Ich bezahle mit körperlichem, psychischem und mentalem Einsatz. Ich arbeite hart dafür, sehr hart. Und ich gebe mich der zu vollziehenden Transformation hin. DAS gibt mir letztlich die Motivation, als ersten Schritt dieses superharte Trainingsprogramm durchzuziehen und DURCHZUHALTEN! Ich bekomme dabei jetzt schon so viele Geschenke. Ich bin dankbar. SEHR DANKBAR! DANKE, UNIVERSUM!

Computerproblem

Ich werde sobald wie möglich einen neuen Computer kaufen, aktuelle Browser installieren und dann hoffentlich die Blogposts der letzten Wochen nochmal überarbeiten können. Dieser Fließtext sieht scheußlich aus und ist leserunfreundlich. Aber mit meinem jetzigen Equipment läßt sich das Problem anscheinend nicht lösen. Ich habe einen Horror vor der Installation eines neuen PCs, obwohl ich das als Softwareentwicklerin eigentlich beherrschen müßte - wenn auch anderes Fachgebiet. Ich kann es auch, aber es kostet so viel Zeit und Mühe. Ganz schön blöd, daß ich mich nur deswegen davon abhalten lasse, mit einem neuen Rechner sehr, sehr viel meiner kostbaren Zeit zu sparen, die ich jetzt sinnlos damit verbringe, vor dem Bildschirm auf Antworten zu warten. Also, mit frischem Mut mache ich das demnächst, aber aktuell stehen durch das Training, meine Zusatzaktivitäten und Weihnachtsvorbereitungen noch wichtigere Dinge an.

Durchhalten!

Da ich ab dieser Woche Laufen und Workout am gleichen Tag erledigen möchte, waren heute abend wieder Liegestütze und Bauchcrunches dran. Und auch hier gab es eine Überraschung. Nachdem ich vor zwei Wochen schon einmal fast doppelt so viele Liegestütze geschafft hatte wie gefordert und mir die Bauchcrunches immer leicht fielen, habe ich hier keine großen Hürden mehr erwartet. Aber nein. Heute habe ich mich ziemlich gequält. Mein Ego wollte (und will noch immer) jammern. Uff. Dieses Trainingsprogramm ist immer wieder für eine Überraschung gut. Ich habe jetzt verstanden und selber erfahren, daß es nicht vorhersehbar ist, was wann passiert. Mal werde ich mich sehr gut fühlen beim Training und mal ganz schrecklich. Und mal fühle ich mich nach dem Training viel besser als währenddessen und mal ist es genau umgekehrt. Die Herausforderung ist, das eine wie das andere so anzunehmen, wie es ist, es zu akzeptieren ohne inneren Widerstand, mich einfach so voll wie möglich hineinzubegeben in die Erfahrung. So komme ich ins Jetzt. Und unabhängig davon, ob es gerade leicht oder schwer ist, gilt es, den Plan genau einzuhalten und DURCHZUHALTEN! Ich glaube das gerne, daß das nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche und den Geist trainiert. Ich merke übrigens auch schon einen Erfolg dieses neuen Durchhaltevermögens. Wenn ich noch etwas Dringendes zu erledigen habe, dann mache ich das, auch wenn ich schon todmüde bin. Trotz des vollgestopften Terminplans schaffe ich es besser als früher, mal noch eben eine kleine Besorgung zu machen oder was im Haushalt wegzuarbeiten - ohne groß darüber nachzudenken, tue ich es einfach.

Laufen mit Dankbarkeit

Heute morgen war ich wieder Laufen, erneut 5 km. Nach dem furchtbar harten Training vor zwei Tagen und immer noch schmerzenden Beinen war ich darauf eingestellt, daß es wieder schwer werden würde. Aber, Überraschung: es ging gut, im nachhinein betrachtet sogar sehr gut. Die Schmerzen sind zu ertragen, und was heute ganz toll war: der Kopf war frei, ich hatte nicht so viele quälende Gedanken. Heute überwogen Freude und Dankbarkeit. Das Wetter fand ich heute sehr schön: -6°C, trocken und klar. Das Glatteis auf der Straße war von einer dünnen Schneeschicht bedeckt, was das Laufen etwas erleichterte. Als mir klar wurde, wie leicht es heute lief, wurde ich ganz euphorisch. Nur zwei Tage Abstand und so ein Unterschied im Erlebnis.

Angst vor der Nacht im Biwak

Heute habe ich weiter an meinem Biwak gebaut. und habe nochmal 4 Laubsäcke in den Wald geschleppt. Und ich habe einmal probegelegen. Es ist gemütlich, auf einer Laubschicht zu liegen, aber es war von unten kalt. Kann mir nicht so recht vorstellen, daß das bei den aktuellen Temperaturen (heute –8°C) funktionieren kann. Ich habe mich schonmal hineinversetzt in die Situation, wenn ich dann den Deckel für den Eintritt gebaut und über mir geschlossen haben werde. Mit großer Wahrscheinlichkeit werde ich Angst haben, - daß die Überdeckung des Erdlochs über mir einbrechen könnte - daß ich verschüttet werden könnte - daß starker Schneefall oder starker Frost über Nacht den Deckel anfrieren lassen könnten, so daß ich mich morgens nicht mehr aus dem Loch befreien könnte - daß ich grundlos Platzangst bekommen könnte - daß die Atemluft knapp werden könnte - daß ich erfrieren könnte (je nach Außentemperatur) - daß ich entdeckt und überfallen werden könnte - daß mein Auto aufgebrochen werden könnte Vielleicht wird die Angst so stark sein, daß eine Art Todesangst entsteht. Ich nehme diese Ängste sehr ernst und bereite mich bestmöglich vor, damit möglichst alles gutgeht. Aber mich diesen und vielleicht noch weiteren Ängsten zu stellen, ist ja ein Teil der Erfahrung, die ich suche.

Laufen bei Schneegriesel

Zu gestern möchte ich noch erwähnen, daß ich ein sehr schwieriges Lauftraining hatte. Es war ein schwarzer Tag. Bei starker Unlust und Schneegriesel bin ich abends 5km durch den Wald gelaufen. Es war extrem hart, weil ich diverse Schmerzen hatte und das Laufen im hohen Pappschnee sehr anstrengend war. Ich dachte ans Aufgeben, habe dann aber doch durchgehalten. Ich habe mich dahingeschleppt, während die ganze Zeit die Stimme im Kopf keine Ruhe geben wollte und mich quälte. Das war noch schlimmer als die körperliche Anstrengung. Den ganzen Tag über hatte ich schon einen Horror vor dem anstehenden Laufen bei "Schietwetter". Diese innere Hürde war dann nicht mehr zu überwinden, auch mit gutem Zureden nicht. Als ich endlich am Ziel angelangt war, fiel ich vornüber in den Schnee, völlig platt und entnervt und nur froh, daß die Quälerei nun ein Ende hat. Danach war ich noch Eisbaden - na ja, nicht ganz. Ich ging bis zu den Oberschenkeln in einen kleinen Bach und wusch mich kalt ab. Es war schön, die kalten Schneeflocken auf der nackten Haut zu spüren. Da fühlte ich mich schon wieder ganz wohl. Froh und erleichtert, daß ich es doch irgendwie wieder geschafft hatte. Morgen früh werde ich wieder Laufen. Die Beinmuskeln schmerzen noch stark. Und die Strecke wird diesmal nach starkem Frost sicher stark vereist sein. Das wird voraussichtlich wieder sehr hart. Hoffentlich rutsche ich nicht aus. Ich will mich nicht verletzen, das würde mich zu sehr zurückwerfen. Ich bitte um Schutz vor der Glätte. FREUDE UND GESUNDHEIT!

Samstag, 8. Dezember 2012

kleiner Igel

Ach Gott, am hellichten Wintertag läuft ein kleiner Igel durch meinen Garten und verschwindet im Amselfutterhaus. Der ist wohl zu klein, um den Winter schlafend zu überleben. Ich kann leider nicht viel für Dich tun, kleiner Igel, bin oft nicht zu Hause, um Dich hier zu versorgen, und Zeit, mich nach einer Igelstation zu erkundigen, habe ich im Moment auch nicht. Ok, aber ich habe neulich Igelfutter gekauft und auch gestreut, das hat Dich wohl ernährt - zusätzlich zum reichlichen Vogelfutter, das ich immer gebe. Also Tüte geschnappt und rausgerannt. Hoffentlich erschreckst Du Dich nicht zu Tode. Ich gebe Dir Igelfutter vor dem Vogelfutterhaus und auch vor dem Igelhaus, das ich mal provisorisch aus einem umgekippten Tontopf gebaut habe. Ich werde Dir regelmäßig Futter und Wasser hinstellen, ebenso wie den Vögeln. Und ich spende Dir einen aufgesparten Laubsack, einen kleinen Haufen Laub neben dem Igelhaus, da kannst Du Dir noch ein wenig Baumaterial besorgen, wenn Du magst. Viel Glück! :-)

Reparatur in 5 Minuten

Seit Wochen nervt mich, daß aus einem Wasserhahn nur noch warmes Wasser kommt, während das kalte Wasser nur noch ganz dünn rieselt. Soll ich vor Weihnachten noch einen Klempner bestellen, und für so eine Kleinigkeit? Nein. Also habe ich das Problem ausgesessen. Eben hat es mich wieder mal genervt, und obwohl ich überhaupt keine Zeit habe und mir heute keine Überschwemmung leisten kann, habe ich dann doch zu meinem Werkzeug gegriffen. Und ich fand sogar auf Anhieb das Armaturteil, das regelmäßig verkalkt und daß ich auch früher schonmal ausgewechselt habe. Dann habe ich angefangen, den Drehknauf (wie heißt das bloß?) abzuschrauben. Hm, jetzt müßte ich erstmal das Wasser abstellen, aber die Waschmaschine läuft gerade. Ach, vielleicht kann ich ja erstmal die Leitung unter dem Waschbecken kontrollieren. Da ist auch ein Abstellrad für das Wasser. Erst nach links gedreht: gar kein Wasser mehr. Nach rechts gedreht: ein starker kalter Wasserstrahl. Das wars. Vermutlich ist beim Putzen jemand drangekommen und hat das Rad verdreht. Reparatur erledigt. :-) Ich traue mir mehr zu, seit ich dieses Sportprogramm mache. Ich habe mehr Initiative und mehr Energie.

Freitag, 7. Dezember 2012

Biwakvorbereitung im Schnee

Ich muß wahnsinnig sein - mitten im Winter in einem Laubbiwak schlafen zu wollen. Nach der Arbeit fuhr ich wieder dorthin, obwohl ich den ganzen Tag so kaputt und müde war. Aber diese Arbeit muß auch getan werden, damit ich mir meinen Traum erfüllen kann. Also organisierte ich wieder zwei Laubsäcke und brachte sie in den Wald. Und obwohl ich meine Stadtkleidung trug, mußte ich doch mal probeliegen. Ich habe jetzt das Loch im Waldboden bestimmt 50cm hoch mit Laub ausgefüllt. Es ist sehr gemütlich. Aber nach oben und zu den Seiten fehlt mir noch jede Isolierung (bis auf den Deckel aus Ästen und Moos, den irgendjemand anders dort hinterlassen hat). Meine Idee, im Loch noch ein richtiges Biwak aus Ästen zu errichten, wird sich wohl nicht umsetzen lassen. Also muß ich mir wieder was anderes einfallen lassen. Vielleicht dichte ich die Seiten mit Laubsäcken ab und erlaube mir die Nutzung der Plastiksäcke, damit das Laub nicht verrutscht. Dann brauche ich insgesamt wohl weniger Material. Oben auf den Deckel habe ich auch etwas Laub angehäuft. Das habe ich von einem vorbereiteten Laubhaufen einige Dutzend Meter weiter nach und nach herangetragen - meine Jacke muß jetzt wohl in die Wäsche. Ich kenne mich so wenig aus mit solchen Arbeiten. Auf der Moosabdeckung war heute wie überall eine 5cm Schneeschicht. Und darauf habe ich jetzt Laub geschüttet. Falls der Schnee wieder taut, wird das Tauwasser nicht gut abtrocknen können, das wäre schlecht. Falls es frostig bleibt, dient der Schnee als zusätzliche Isolation. Meine Idee heute war, daß es vielleicht nochmal schneien könnte und somit mein Laubhaufen getarnt würde. Das Moos wird unter der Laubschicht eingehen. Schade, denn es sah gut aus. Aber die Isolierung im Loch selber wird nicht ausreichen, ich muß auch oben etwas auffüllen. Ich brauche noch Unmengen von Laub, ich weiß nicht, wie ich das bis zum 21.12. schaffen soll. Immerhin habe ich mir heute das Tragen der unförmigen rutschigen Plastiksäcke mal etwas erleichtert, indem ich einen stabilen Gurt darumband. So kam ich viel schneller voran. Fast alle Arbeiten habe ich bisher im Schein einer kleinen Stirnlampe erledigt. Das hat den Vorteil, daß ich recht ungestört bin, aber den Nachteil, daß es länger dauert. Immerhin trainiere ich jetzt Orientierung im dunklen Wald ganz nebenbei. Ich würde mich am liebsten ganz im Dunkeln ohne Lampe bewegen (etwas Licht vom Mond gab es meist), aber das würde mich zu viel Zeit kosten. Schade, denn ich könnte die Dunkelheit und Stille sehr gut genießen, wenn nicht so viel zu tun wäre. Bei der Arbeit im Wald bin ich immerhin wieder richtig wach geworden und fühle mich jetzt am Abend noch fit.

Befreiung der Atemwege

Ich habe den Eindruck, daß das Laufen meine Atemwege reinigt. Ständig huste ich, und das kommt nicht von einer Erkältung. Entweder es ist eine Überlastung durch das Training oder auch das Einatmen kalter Luft, oder es ist eine Entgiftungs-/Reinigungsaktion meines Körpers. Ich bin erstaunt, wie gut und ruhig der Atem fließt, wenn ich trainiere. Bisher noch keine unangenehme Atemnot und keine Seitenstiche, aber ich laufe ja auch sehr langsam. Mir fällt stark auf, daß mein Geruchsinn sich sehr verbessert hat. Leider wirkt das meist negativ, so kann ich Raucher jetzt noch schlechter riechen als bisher (furchtbar, wenn in der Bahn einer neben mir sitzt). Aber auch Auto-Abgase rieche ich jetzt aus großen Entfernungen. Und wenn ein Dieselfahrzeug an mir vorbeifährt, hängt quälender stinkender Smog noch ganz lange in der Luft. Ich freue mich auf die Wohlgerüche des nächsten Frühjahrs.

Laufen bei Glatteis

Heute bin ich erstmals mit einem Schrittzähler gelaufen: 8048 Schritte für 5000 m, also etwa 62 cm Schrittweite im Schnitt. Wenn ich das so einstelle, dann könnte ich zukünftig vielleicht ohne vorheriges Abmessen der Strecke laufen. Heute hatte ich teils Glatteis auf Asphalt, teils glatten Schnee, ich mußte sehr vorsichtig laufen. Zum Glück fand ich meist einen trockenen schmalen Streifen oder noch nicht ganz plattgefahrenen Schnee, auf dem sich gut laufen ließ. Aber manchmal mußte ich auch auf die Böschung ausweichen, wo ich tief einsank, was meine Knöchel noch nicht so gut mitmachen. Ich habe etwa 48 Minuten gebraucht, das bleibt im Rahmen (Mittwoch 50 Minuten, Montag 46 Minuten), ich messe allerdings sehr ungenau, es geht mir um eine ungefähre Zeitschätzung. Für mich hat derzeit immer noch das Durchhalten der Laufstrecke die allererste Priorität, um Schnelligkeit kann ich mich später kümmern. Es fiel mir heute schwer. Der Innere Schweinehund, der mich in den ersten zwei Wochen stark beschäftigt hatte, hat seinen Widerstand zwar unterdessen weitgehend aufgegeben, aber dafür spürte ich heute körperliche Grenzen. Die Beine schmerzten viel stärker als bisher, sie waren richtig schwer. Ist auch kein Wunder, denn in dieser Woche habe ich sehr viel geschafft. Heute war ja schon die dritte 5km-Strecke, zudem habe ich mich gestern beim Tanzen ausgepowert, und an meinem Biwak habe ich auch weitergebaut. So war das Laufen heute richtig anstrengend und meine Sorge, mir könnten bald die Herausforderungen ausgehen, war verfrüht. ;-) Die Luft war wieder klar und kalt und die Morgendämmerung traumhaft mit einem roten Himmel. Die Blicke in die Natur genieße ich immer sehr beim Laufen. Heute haben die Amseln nicht geschimpft, wenn ich vorbeilief, sondern mich eher begrüßt mit kurzen Rufen. Ich freue mich immer, wenn ich in der Stille der Nacht beginne und dann langsam in den Morgen hineinlaufe. Diese dramatische Umstellung meines Tagesrhythmus ist echt sensationell. Ich war immer ein Morgenmuffel, und jetzt wache ich oft von alleine gegen 6:10 Uhr auf, wenn ein Lauftag ansteht. Allerdings habe ich Schlafmangel, der sich in häufigem Sekundenschlaf in der S-Bahn und am Arbeitsplatz bemerkbar macht. Heute bin ich wirklich richtig müde.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Tanzen

Danke, Universum! :-) Das Tanzen war sehr toll heute, ich hatte starke Glücksgefühle. Am Ende fühlte ich mich wie in einer Wolke aus purer Energie. Freiheit, Kraft, Glück, starke Präsenz. Die Themen heute waren auch Freiheit, Kraft und Eigenwilligkeit. Am Ende wurde mir besonders viel Eigenwilligkeit bescheinigt, weil ich die Tanzübungen stark in meinem eigenen Interesse interpretiert habe. Ja, das stimmt wohl. Ich ziehe im Moment mein Ding durch mit sehr viel innerer Stärke. Das ist leider nicht so sozialverträglich, ich mag mich nicht an andere anpassen, wenn es zu meinem Weg derzeit nicht paßt. Aber heute kamen mir die Themen ja total entgegen und ich konnte mich voll reingeben. Ich habe mehr gepowert als getanzt, war wunderbar durchgeschwitzt und durchgearbeitet und fühle mich einfach toll. Und jetzt möchte ich früh schlafen gehen, damit ich morgen fit bin für einen Lauf im eiskalten Winterwald. Ich bitte um Schutz vor dem Glatteis. Ich möchte sicher laufen und gesund bleiben. FREUDE UND GESUNDHEIT!

Innere Unruhe wegen Terminstreß

Im Verlauf des Tages kam die Unruhe. Ich denke viel darüber nach und recherchiere, welche Art von Kampfsport ich erlernen könnte. Das habe ich mir als nächsten Schritt nach dem aktuellen Programm vorgenommen. Da ich auch hier keine Vorerfahrungen habe, ist es nicht so einfach, das richtige zu finden. Aber ich habe schon einen Lösungsansatz, ich werde im Januar an einem Kung Fu-Probetraining teilnehmen. Somit ist der Punkt eigentlich vorläufig gelöst und sollte kein Grund mehr für Unruhe sein. Was ist es dann? Mein geplantes Biwak streßt mich etwas, es gibt noch so sehr viel Arbeit zu tun und ich habe nur wenige Zeitfenster dafür, zumal manche Dinge schlecht im Dunkeln erledigt werden können. Ich glaube, ich werde einfach daran weiterarbeiten, aber meinen Zieltermin 21.12. evt. verschieben, wenn es zu knapp wird. Allerdings muß ich dann sofort einen neuen Termin setzen, sonst besteht das Risiko, daß ich das auf ewig verschiebe. Es käme auch noch die Nacht vom 22. auf den 23. in Frage, sonst klappt das in diesem Jahr wohl nicht mehr. Hmhm, das ist unbefriedigend. Ich würde das so gerne noch in diesem Jahr durchführen. Am 20.12. abends würde ich gerne zur Abschlußfeier des Tanzsemesters gehen. Dann kann ich nicht danach ins Biwak. Vorziehen geht auch nicht. Es bleibt die Nacht vom 21. auf den 22. oder die Nacht danach. Ok, dann will ich das auch schaffen!

Workout

In den ersten zwei Wochen dieses Trainingsprogramms habe ich unglaublich viel in meinem Alltag geändert: Ernährung, Tagesrhythmus und viele kleine Details. Die Psyche hat mir in Wellen immer wieder Themen hochgespült, um die ich mich schnellstens kümmern mußte, um den inneren Druck wieder loszuwerden. Dann kam ich etwas zur Ruhe. Aber heute war wieder viel innere Unruhe da, und ich weiß noch nicht, was ich da gerade ausbrüte und was ich nun noch ändern muß. Vielleicht komme ich dahinter, wenn ich über meinen heutigen Tag schreibe. Heute morgen war mein Workout dran. Ich mache Liegestütze (auf den Knien abgestützt) und Bauch-Crunches. Ich habe nicht mehr wie zu Beginn Angst vor den Übungen, über den Punkt bin ich hinaus. Aber es strengt sehr an. Ich bemühe mich, die Übungen so intensiv zu machen, daß ich an meine aktuelle Schmerzgrenze herankomme. Das ist sehr hart und gelingt mir mal mehr, mal weniger gut. Heute morgen fühlte ich mich schlapp und stand eine halbe Stunde zu spät auf. Der Workout war sehr schweißtreibend, so daß ich mich danach noch ein bißchen erholen mußte, bevor ich zur Arbeit aufbrach. In der S-Bahn traf ich eine Bekannte und erzählte ihr begeistert von meinem neuen Training. Nun fühlte ich mich doch wieder stark zum Bäumeausreißen, und meine Energie war für sie auch spürbar. Ich habe es jetzt schon einige Mal erlebt. Es ist sehr erstaunlich, wie viel Zusatzenergie diese Kraftanstrengung bewirkt – mit etwas Verzögerung. Da ich noch nie in einem Fitneßstudio war, war mir diese Wirkung unbekannt.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Feuerbohren

Noch eine dritte Wildnisaktion habe ich heute gemacht. Ich habe wieder eine neue Übungseinheit für das Feuerbohren begonnen. Ich möchte das so gerne lernen. Aber ich bin schon ziemlich frustriert, weil ich schon oft geübt habe und es nie bis zur Glut gebracht habe. Jetzt habe ich zwar eine gute Anleitung (ein Skript von Jürgen Gerzabek von www.survival.at) und bei Problemen kann ich nachfragen, aber dennoch klappt es bisher nicht. Ich finde es nach wie vor schwierig, die Balance in der richtigen Körperhaltung zu wahren. Heute sprang wenigstens die Spindel nicht aus dem Loch, aber dafür riß mal wieder die Schnur. Supernervig finde ich das, wenn ich endlich mit dem Drillen begonnen habe und gerne weitermachen möchte. Die dünneren Schnüre reißen immer schnell, und die dickeren sind so steif, daß sie am Bogen nicht gut halten und oft abrutschen. Dann war die Schnur zu straff gespannt, so daß ich die Spindel nicht hineinbekam. Beim nächsten Versuch war sie zu locker. Als das Problem endlich einigermaßen gelöst war, stellte ich fest, daß ich immer noch nicht genug Druck auf das Handstück geben kann, irgendwie klappt es nicht, weil sich alles so wacklig anfühlt. Ich hatte gehofft, daß ich jetzt durch das Krafttraining besser Druck ausüben kann und auch längere Ausdauer zum Drillen habe, so daß meine Chancen steigen. Leider scheint es doch nicht so sehr an der Kraft zu liegen. Meine Technik ist immer noch nicht gut. Da hilft wohl nur Übung. Heute hat es nur ganz leicht geraucht, als ich die Spindel aus der Bohrung nahm. Enttäuschend. Ich bin sehr gut darin, schnelle Anfangserfolge zu erzielen - bei den meisten Disziplinen, de ich je in meinem Leben begonnen habe. Das war auch jetzt beim Training so - die Ergebnisse in den ersten zwei Wochen waren phänomenal. Jetzt, in der dritten Woche, merke ich schon, daß es nicht mehr so schnell weitergeht. Wenn ich dann ganz feststecke (z.B. beim Abnehmen habe ich das schon sehr oft erlebt), habe ich in der Vergangenheit oft aufgegeben. Meine Frustrationstoleranz beim Lernen neuer Fertigkeiten war eher gering. Da mir beispielsweise in der Schule auch immer alles leicht zufiel, hatte ich auch selten Gelegenheit, meine Frustrationstoleranz bei Mißerfolgen zu trainieren. Also ist das jetzt eine gute Übung für mich: weiterhin üben, obwohl sich ein Erfolg nicht einstellen will. Das Durchhalten übe ich jetzt auch beim Sport, und auf das Feuerbohren kann ich das übertragen. Irgendein Widerstand hindert mich beim Feuerbohren. Der muß überwunden werden. Ich möchte ab sofort mindestens 2-3 mal pro Woche das Feuerbohren üben, bis es endlich klappt.

Biwakvorbereitung

Nach der Arbeit war ich noch kurz in der Stadt im Menschengewimmel, um einige Dinge zu kaufen. Danach wäre ich früher bestimmt gleich nach Hause gefahren, müde vom Tag. Heute war ich zwar auch so müde, daß mir in der S-Bahn ständig die Augen zufielen, aber ich hatte Lust, noch etwas für meine Biwakvorbereitungen zu tun. Also fuhr ich ein zweites Mal heute in den Wald. Vorher mußte ich noch zwei Laubsäcke vom Straßenrand organisieren. Schwierig, dabei möglichst nicht beobachtet zu werden. Ich brauche das Laub, weil es in meinem bevorzugten Waldabschnitt nicht genug davon gibt. Natürlich ist es illegal, die Laubsäcke in den Wald zu bringen, aber ich werde alles ordentlich und naturgerecht hinterlassen und so, daß die Blätter schnell verrotten können. Aber zunächst brauche ich das Laub für mein Biwak. Ich möchte unbedingt noch in diesem Jahr im Winterwald übernachten, in einem Biwak aus Ästen und Laub, ohne zivilisatorische Hilfsmittel bis auf die normale Kleidung, die ich tragen werde. Also brauche ich viel Isolation, um Isomatte und Schlafsack zu ersetzen. Und ich brauche ein regendichtes Dach. Ich habe ein Loch gefunden, das irgendjemand dort mal ausgehoben hat. Es ist ungefähr rund, etwa 1,70 im Durchmesser und so tief, daß ich bis zur Hüfte darin verschwinde. Es hat eine Abdeckung aus Ästen und Moos und ist dadurch schon recht regendicht. So habe ich es vorgefunden. Ganz schlüssig bin ich noch nicht, wie ich mein Biwak bauen werde. Auf jeden Fall werde ich ganz viel Laub in das Loch füllen. Entweder ich grabe mich zum Übernachten dann einfach im Laub ein - oder ich baue vorher noch eine Konstruktion. Die mir bekannte Bauweise paßt hier allerdings nicht so gut. Ich müßte eine Firststange schräg in das Loch schieben und seitlich Äste anlegen. Das würde aber eine Krabbelaktion, denn die Abdeckung will ich gar nicht so gerne entfernen und so müßte ich die Äste kriechend anlegen. Auf die dicht an dicht gelegten Äste kommt dann ganz viel Laub. Und zusätzlich könnte ich auf der Abdeckung des Lochs auch noch Laub anhäufen. Der Vorteil an dem Loch ist, daß ich keinen riesigen Laubhaufen errichten muß, der weit sichtbar ist und evt. die Aufmerksamkeit anderer Menschen erregen könnte. Ich bin da gut getarnt. Der andere Vorteil: ich kann genug Isolierung nach unten gegen die Bodenkälte auffüllen, es gibt genug Platz. Die Öffnung des Biwaks wäre allerdings nicht nach vorne wie üblich, sondern müßte von schräg oben erfolgen. Da muß ich mir noch eine Lösung überlegen. Wichtig ist, daß ich nach dem Reinkriechen den Eingang gut verschließen kann, sonst zieht die Kälte da hinein. Vielleicht muß ich das Loch etwas verlängern, damit ich mehr Spielraum für den Eingang habe. Aber das ist noch mehr Arbeit als ohnehin schon und evt. ist der Boden bald zu stark gefroren zum Graben. Ich habe schon etliche Stunden mit Laubsackschleppen verbracht. Und eine Stunde lang - gestern im strömenden Regen - habe ich lange Stöcke gesucht, um später die Abdeckung zu verstärken. Mir macht es Spaß, im Wald herumzukriechen. Der Jahreszeit zum Dank bin ich schön ungestört. Heute war es himmlisch: es hatte begonnen zu schneien und eine dünne Schneeschicht bedeckte den Waldboden, so daß ich auch ohne Stirnlampe gut sehen konnte. Ich übe gerade auch Orientierung, immer wieder verlaufe ich mich auf dem kurzen Weg von der Straße zu meinem Biwakplatz, aber es wird schon besser. Ich freue mich sehr auf die Erfahrung, einmal so nah bei Mutter Erde zu übernachten, und hoffe sehr, daß ich noch rechtzeitig fertigwerde.

Laufen

Erstaunlich, was alles in einen Tag paßt, seit ich Körpertraining mache. Heute morgen bin ich um 6:10 Uhr noch vor dem Weckerklingeln aufgestanden und in den Wald gefahren, um meine heute auf dem Stundenplan stehenden 5 km zu laufen. Bei glatten Straßen und knackiger Kälte von -4°C, ich lief deshalb sehr vorsichtig und an glatten Stellen ganz langsam. Ich finde es wunderbar, im Mondinschein zu beginnen, wenn noch alles ganz still ist, und dann die einsetzende Morgendämmerung zu genießen und nach und nach die erwachende Vogelwelt zu hören. Meistens schimpfen als erste die Amseln los, wenn ich zu nahe an ihnen vorbeilaufe. Ich bin sehr stolz, daß ich eine so lange Strecke am Stück laufen kann - das hätte ich mir vor wenigen Wochen nie träumen lassen. Von Beginn an hatte ich selten Atemnot, das hätte ich erwartet. Heute floß mein Atem ganz ruhig daher, so daß ich ohne Probleme mit den Vögeln und mir selbst sprechen konnte. Noch laufe ich sehr langsam, es geht mir nur ums Durchhalten. Es ist jedes Mal ein Sieg über das Ego, wenn ich ohne Gehpausen die Strecke durchgelaufen bin. An die Muskelschmerzen in den Beinen habe ich mich gewöhnt. Wenn es Stunden oder oft auch erst am Tag nach dem Laufen Muskelverspannungen gibt, mache ich eine Dehnübung, dann geht das meist schnell wieder weg. Nach dem Laufen kann ich mir leider nur wenig Zeit nehmen, noch ausgiebig das erfüllte Körpergefühl und die Wahrnehmung der Natur zu genießen, mein Zeitplan drängt. Ich fahre dann nach Hause zum Duschen und danach zur Arbeit. Und der Clou dabei ist: ich bin genauso früh oder besser spät (10:00 Uhr) am Arbeitsplatz wie früher auch ohne Sport.

Freitag, 23. November 2012

mein WEG geht weiter

Hallo ins Netz. :-) Ich war lange nicht mehr hier, muß mich erstmal zurechtfinden. Vielleicht werde ich mal wieder öfter hier schreiben. Denn ich bin wieder drin im Selbsterweiterungsprozeß. Bis über beide Ohren. Ich habe mich Hals über Kopf in ein neues gewaltiges Abenteuer gestürzt. Das ist soo spannend, ich weiß vorher nie, was passieren wird. Ich habe einen neuen Mentor. Er hat mir eigentlich nur eine neue Regel gegeben, an die ich mich jetzt halte: ein ambitioniertes Sporttraining. Und schon bricht in meinem ganzen Leben das Chaos aus. Das ganze mühsam mit Draht zusammengeflickte Geflecht des Alltags bricht zusammen, die üblichen Routinen werden fragwürdig oder funktionieren schlicht nicht mehr. Naja, nicht ganz so schlimm wie ich es früher schon erlebt habe. Denn ich bin jetzt auf einer höheren Stufe der Selbsterkenntnis angelangt (glaube ich zumindest). Ich habe auch mehr Ressourcen, auf die ich zurückgreifen kann, wenn es mit dem psychischen Prozeß so richtig losgeht. Aber dennoch ist es immer wieder überwältigend, wie viel innerhalb kürzester Zeit auf mich einstürzt. Wie ein innerer Tsunami. Ich bin seit Montag 3mal im Wald gelaufen, was ich seit meiner Schulzeit nicht mehr gemacht habe, und habe zweimal ein Krafttraining absolviert. Und schon ändert sich alles. Als ich heute den Arbeitsplatz verließ, war ich geistig, psychisch und körperlich so sehr erschöpft und fühlte mich kränkelnd, daß ich mich zu Hause nur noch mit einem Tee ins Bett legen wollte. Aber nun stelle ich verwundert fest, daß ich voller Energie meinen Haushalt schmeiße, hier räume, da ein bißchen putze, Wäsche orgelt auch schon, und es geht mir gut. Mein Körper verändert sich schon, in soo kurzer Zeit. Ich habe schon 2-3kg abgenommen (sicher zum Teil Wasserverlust), in meinem Gesicht werden die Konturen schärfer, ich habe ein verändertes Körpergefühl. Wahnsinn! Ich habe das Ziel, innerhalb der nächsten Wochen mein Übergewicht deutlich zu reduzieren und meinen Diabetes zu heilen. Und falls das nicht reicht, dann eben in ein paar weiteren Wochen hintendran, in denen ich dann ebenfalls meinen Körper trainieren werde.

Freitag, 25. Mai 2012

An kana te

Für alle, die es angeht: hast Du schonmal den Begriff "An kana te" gehört? Ich bis vor kurzem auch nicht. An kana te sind die Hüter der Erde, die gerade jetzt auf dieser Erde inkarniert sind, um Mutter Erde bei ihrem bevorstehenden Übergang in eine höhere Dimension zu helfen. Es steht noch nicht fest, ob es einen harmonischen oder einen disharmonischen Übergang geben wird. Es liegt an uns, wie es ablaufen wird! Wir können alle dabei mithelfen, daß es ein harmonischer Übergang wird, die An kana te zuallererst, aber auch alle anderen Menschen. Wir helfen, indem wir unsere inneren Konflikte und Probleme angehen, sie emotional durchleiden, durcharbeiten und damit auflösen. Die Auflösung erzeugt Bewußtseinsenergie. Diese Bewußtseinsenergie hilft Mutter Erde bei ihrem Dimensionswechsel. Sie hilft natürlich zunächst auch uns selbst. Wenn wir diese Bewußtseinsenergie mit Liebe an Mutter Erde richten, helfen wir umso mehr. Das ist nicht so schwer. Ich mache diese emotionale Arbeit seit mehreren Jahren (ohne um diese Bedeutung zu wissen!), unter anderen auch hier im Blog nachzulesen. Zuletzt war ich still geworden, weil es nicht mehr so viel aufzuarbeiten gab, und auch, weil ich andere Möglichkeiten dafür gefunden hatte. Ich hatte schon überlegt, den Blog zu schließen. Jetzt möchte ich ihn aber doch gerne als Beispiel für diese innere Arbeit stehenlassen. Es ist jetzt besonders wichtig, nicht in die Angst zu gehen (oder wenn, dann nur, um sie durchzuarbeiten und aufzulösen). Wir alle brauchen jetzt viel Liebe. Ich möchte Euch das Video von Michael Elrahim Amira vom "An kana te – Treffen 2012" auf youtube empfehlen. http://www.youtube.com/watch?v=ZixAhFEsoi0&feature=share Danke für Eure Aufmerksamkeit.