Sonntag, 30. Mai 2010

Lena!

WOW! Lena hat für Deutschland den Grand Prix gewonnen! Unfaßbar! Ich verfolge diese Sendung seit meiner Kindheit. Ich bin dieser Veranstaltung treu geblieben, auch als das Niveau der Teilnehmer zeitweise unterirdisch war bzw. zu einem Slapstick verkam, als Deutschland ein ums andere Mal chancenlos auf den letzten Plätzen landete, als Deutschland mit Texas Lightning hitverdächtig war und trotzdem nur mäßig abschnitt...

Und jetzt das. Ich bin immer noch völlig perplex. Auch nach dem tollen Auftritt von Lena glaubte ich allenfalls daran, daß wir vielleicht mit Glück im oberen Drittel landen werden. Und daß alles über der Hälfte schon gut wäre nach den Pleiten der letzten Jahre. Die ersten 3 Punkte fand ich schon sensationell, aber das wurde ja immer besser.

WOW! 12 Punkte von diversen Nachbarländern, die uns oft nur mitleidig belächelt haben. Viele Punkte auch von entfernten Ländern, die bisher verdächtigt wurden, in einer großen Kungelei nur unmittelbare Nachbarstaaten zu wählen.

Lena hat offenkundig gewonnen, weil sie authentisch ist und mit viel Witz und Pep fröhlich und unverbraucht ihren Song auf die Bühne gebracht hat. Der Funke ist übergesprungen, ihr Auftritt ging zu Herzen.

So eine Veranstaltung ist völkerverbindend. Da können Politiker lange große Reden schwingen und erreichen die Menschen nicht. So ein grenzenüberschreitender Musikwettbewerb schafft das spielend. Ich fand auch sehr viele Beiträge der anderen Teilnehmerländer sehr, sehr gut.

Ich glaube, daß bei der Abstimmung politische Erwägungen zumindest im Unterbewußtsein auch ein wenig mitspielen. Umso mehr bin ich überrascht. Ich dachte, wir Deutschen seien in Europa gnadenlos unbeliebt – gerade aktuell auch wieder während der Finanzkrise. Wir sollen zwar für alle zahlen, aber wir werden dafür nicht gemocht. Dachte ich. Offenbar ein Irrtum.

Nahezu jedes Teilnehmerland hat Punkte an uns vergeben. Unglaublich. Vielleicht kam Lena so gut an, weil sie gerade nicht "typisch deutsch" wirkt. Sie war einfach nur sie selbst, trotz des ganzen Rummels.

Allem Kommerz zum Trotz schafft es dieser Wettbewerb immer wieder, die Menschen zu erreichen. Mich hat Lena mitten ins Herz getroffen, und das ging offenbar sehr vielen Menschen so. Ihr Auftritt war pure, überschäumende Lebensfreude. Das ist mitreißend. Wie toll, daß es sowas auch in dieser Krisenzeit noch gibt. Wenn wir in der jungen Generation noch mehr solcher Menschen haben, muß uns um die Zukunft nicht bange sein.

Dienstag, 25. Mai 2010

moderne Sklaverei

Es ist 2:30 Uhr, und ich sollte eigentlich im Bett liegen. Seit einigen Wochen geht es mir so, daß ich erst mitten in der Nacht ins Bett finde. Der Grund ist einfach: ich bin unbefriedigt und hoffe durch das längere Wachbleiben noch zu einem Gefühl der Erfüllung und Zufriedenheit mit dem Tag zu gelangen – was natürlich nicht gelingt. Der andere Grund ist: am nächsten Morgen wartet der ungeliebte Job, das Hamsterrad, die Sklavensystemarbeit. Da möchte ich die kostbare Freizeit so lange wie möglich ausdehnen...

Natürlich ist das Selbstbetrug: ich bezahle mit Müdigkeit und schlechter Konzentrationsfähigkeit, verspätetem Arbeitsbeginn und folglich spätem Heimkommen am Abend, was die Freizeit beschränkt, die dann wieder bis in die Nacht ausgedehnt werden muß...

Ich ertappe mich immer wieder bei der Hoffnung, die Finanzkrise möge einen gesellschaftlichen Zusammenbruch derart bewirken, daß ich nicht mehr zur Arbeit gehen kann, gehen muß. Natürlich gerne bei Weiterzahlung des Gehalts...

Ich bin abhängig von diesem System und traue mir nicht zu, mich daraus zu befreien. Ich bin eine Sklavin des Systems, ich weiß es und ich fühle mich scheiße damit! Ein Ausbrechen aus dem System wäre nur möglich nach einer sehr reichen Erbschaft oder bei einem Leben als Obdachlose. In allen anderen Varianten kann ich mir keine Freiheit vom System vorstellen.

Heute habe ich etwas darüber gelesen, daß noch schärfere Regeln für die Energieeffizienz von Gebäuden beschlossen wurden. Es wird mich garantiert treffen, denn mein Haus ist von 1959. Das macht mich so ohnmächtig wütend. Was geht es den verdammten Staat an, wie ich lebe? Nicht einmal in meinen eigenen 4 Wänden bin ich vor staatlicher Bevormundung und Überwachung sicher.

Das Bezahlen mit Bargeld soll eingeschränkt werden, in Griechenland ist es wohl schon beschlossen. Es wird die Zeit kommen, an dem man nur noch mit Chipkarte geschäftsfähig ist. Unliebsamen Personen wird dann einfach der Chip abgeklemmt und fertig die perfekte Euthanasie ohne Blutvergießen.

Warum wehrt sich (fast) niemand gegen diesen Irrsinn? Ich will doch nur in Ruhe MEIN LEBEN leben und das will doch jeder andere Mensch auch. Wenn man die Staaten einfach ersatzlos abschaffen würde, würde es allen nach einer chaotischen Übergangsphase besser gehen. Man stelle sich dieses Paradies einmal vor: kein staatliches Betrugsgeld mehr, keine Aussaugung der wenigen noch werteschaffenden Menschen bis aufs Blut, keine Kriege mehr, keine Propaganda, keine Feindbilder, nur noch friedlicher freiwilliger Handel unter gleichberechtigten Menschen.

Der Staat ist das nach außen projizierte Ego. Je unbewußter die Menschen, desto grauenhafter die Staatsfratze. Da erreichen wir wohl leider einen miesen Höhepunkt nach dem anderen. Alle rufen nach NOCH MEHR STAAT, anstatt endlich zu sehen, daß der Staat der Verursacher des gegenwärtigen Übels ist. Natürlich im Verein mit Hochfinanz, Bankenunwesen usw.

Die Ökonomen der Österreichen Schule der Nationalökonomie sind anscheinend die einzigen, die nicht nur die gegenwärtige Krise vorhergesagt haben, sondern auch wissen, wie es enden wird (in der unabwendbaren monetären Katastrophe), und die darüber hinaus Lösungsvorschläge anzubieten haben, insbesondere: wir brauchen ein freies Marktgeld, das von den Menschen freiwillig geschaffen und akzeptiert wird. Traditionell sind das Gold und Silber, aber es könnten sich auch ganz neue kreative Formen herausbilden, wenn das staatliche Zwangsmonopol endlich abgeschafft würde.

Ich will raus aus dem Gefängnis! Das ist sehr schwer, denn auch mein Ego hängt an der vermeintlichen Sicherheit, die das System bietet. Es ist ja so schön einfach und bequem, an sichere Bankguthaben, sichere Rente, soziale Absicherung usw. zu glauben. Wenn alle ganz fest daran glauben, daß die nächsten 10 Generationen für unsere Schulden aufkommen werden, können wir uns ja beruhigt in die Hängematte legen. Aber so wird es nicht mehr lange gutgehen. Niemand ist auf Dauer bereit, einem todkranken Geld-Junkie immer wieder neuen Kredit zu geben, der nie zurückgezahlt werden kann.

Es geht immer nur um mich selbst. Wozu bin ich bereit, um etwas am System zu ändern? Ich mache derzeit nur kleine Schritte, aber mit denen fühle ich mich wohl. Ich betreibe verstärkt Krisenvorsorge. Ich mache mir Gedanken, wie ich in Teilbereichen mehr Selbstverantwortung zurückgewinnen kann. Damit fühle ich mich gut. Das bin ICH SELBST. Immer schon habe ich mich danach gesehnt, möglichst viel selber herzustellen, mit eigener Hände Arbeit. Mir macht es weniger Freude, etwas fertig zu kaufen als es selber herzustellen. Und da bin ich so gnadenlos abhängig. Meine Oma war unabhängiger als ich es bin, denn sie beherrschte noch alte Haushaltstechniken. Menschen früher konnten Kochen, Einkochen, Backen, Nähen, Stopfen, Stricken usw. Viele Menschen hatten eine teilweise Selbstversorgung. Das macht unabhängig, das gibt Selbstwert. Irgendeinen giftigen Mist im Supermarkt zu kaufen macht dagegen unglücklich und krank.

Ich bin so unglaublich weit weg von einem natürlichen Leben und so wenig überlebensfähig. Ich habe es immer gespürt, was ich eigentlich will, wonach ich mich eigentlich sehne. Keine Erwerbsarbeit gegen Geld, das ist ein Übel. Ich würde lieber in einem kleinen Haus auf dem Land wohnen, mit etwas Wald und eigenem Wasser, und irgendetwas herstellen, was ich als Tauschmittel gegen nicht selbst produzierte Waren eintauschen kann. Eine völlig unrealistische Idealvorstellung, die vielleicht vor 200 Jahren gepaßt hätte. Ich brauche diesen ganzen modernen Mist nicht und bin doch total davon abhängig. Denn auch mein Sicherheitsstreben (das meines Egos) ist sehr stark.

Vielleicht führt der kommende Crash ja zur Ego-Entmachtung. Das wäre schön. Aber lieber warte ich nicht darauf, sondern unternehme jetzt schon zumindest winzige Schritte in Richtung auf die Freiheit.

Ein solcher winziger Schritt ist mein erstes selbstgemahlenes Mehl und das daraus hergestellte Brot. Für beides brauchte ich Strom und technische Geräte. Ich werde mir auch noch eine Handmühle anschaffen und mich nach einer Möglichkeit umsehen, ein Notbrot im Garten zu backen – auf einem Holzfeuer o.ä. Solange offene Feuer nicht verboten werden im Rahmen der neuen Klimareligion...

95% meiner Lebensweise beruht auf falscher Abhängigkeit, nur vielleicht zu 5% bin ich frei. Aber dafür lohnt es sich zu leben... Das tägliche Vogelkonzert in meinem Garten ist noch kostenfrei... Ich warte auf die nach dem individuellen Kreislauf erhobene CO2-Steuer meiner Atemluft. Ausatmen verboten!

Donnerstag, 20. Mai 2010

gesunde Ernährung

Endlich habe ich eine Getreidemühle gekauft, das wollte ich schon seit Jahren, habe aber immer die Kosten gescheut. Ich freue mich darauf, aus frisch gemahlenem Mehl Brot backen zu können. Die Zeit dafür möchte ich mir im Alltag irgendwie aus den Rippen schnitzen, denn mehr Selberbacken und Selberkochen führt mich ganz konkret mehr zu mir selbst hin – und weg vom unbewußten Hineinstopfen von Pseudo-Nahrung, die mir mehr schadet als nutzt.

Vor etwa 10 Tagen habe ich den Entschluß gefaßt, eine fleischarme Ernährung auszuprobieren, und es ist jetzt schon ein interessantes Experiment. Früher in meinem Leben habe ich schonmal monatelang weitgehend auf Gewürze verzichtet oder auf Milchprodukte oder auf bestimmte Obstsorten (wegen Allergien), später auch mal Kohlenhydrate stark reduziert. Ich habe aber noch nie für länger als einige Tage auf Fleisch und Wurst verzichtet. Das ist für mich neu.

Ich habe bereits einigen Versuchungen widerstanden und mich neu darüber orientiert, wo ich in meiner Mittagspause vegetarisch essen kann. Das Angebot ist mäßig, vor allem qualitativ nicht gut, so werde ich wohl wieder öfters abends kochen.

Mein Körper sendet mir schon nach so kurzer Zeit positive Signale. Ich fühle mich leichter, das Essen liegt nicht mehr so schwer im Magen. Ich empfinde auch eine stärkere Demut und Bescheidenheit, wenn ich esse. Ich esse bewußter, langsamer und weniger gierig. Für mich ist das das richtige Experiment zur richtigen Zeit.

Krise als Chance

Weiterhin beschäftigen mich zwei Themen sehr intensiv: zum einen die Wirtschaftskrise und zum anderen meine Ernährungsumstellung. Es hängt sogar beides miteinander zusammen. Ich bereite mich auf eine mögliche Unterbrechung der Infrastruktur vor, mit geschlossenen Banken und Supermärkten, zusammenbrechenden Lieferketten, Chaos und vielleicht sogar Anarchie.

Welche Lebensweise wird noch funktionieren, wenn es zu der befürchteten Hyperinflation und/oder einem Währungsschnitt mit Abwertung aller Sparguthaben, Papiergeldanlagen, Renten etc. kommt? Geht das Leben einfach so weiter wie bisher, wird ein neues Papiergeldspiel begonnen? Oder kommt etwas ganz neues, und wenn ja, wird es ein totalitärer Staat mit noch mehr Einschränkung von Freiheitsrechten, oder gibt es eine klitzekleine Chance auf ein freieres Leben?

Mir wird immer klarer, daß der Staat sowas wie ein kollektives Ego ist. Es ist das Ego, das glaubt, „die Märkte“ (das sind einfach Gruppen von Menschen, die individuelle Entscheidungen treffen) regeln und steuern zu können. Das funktioniert nicht, jedenfalls nicht auf Dauer. Es hat noch nie funktioniert und wird wie immer im Desaster enden. Leider weist die politische Tendenz des Wahlvolks dahin, noch mehr planwirtschaftliche Experimente zu machen. Als wäre das absehbar scheiternde planwirtschaftliche Geldexperiment der Zentralbanken mit ungedeckten Papierfetzen nicht schon schlimm genug.

Wohlstand entsteht nicht durch Schuldenmachen! Das ist doch völlig selbstverständlich und jedem denkenden Menschen sofort einsichtig. Wie kann es dann sein, daß ganze Generationen von Ökonomen dem Schuldenmachen frönen und dies als Allheilmittel empfehlen? Ein Problem, das durch Schulden entstanden ist, soll jetzt mit noch mehr Schulden gelöst werden. Wird durch das Drucken von noch mehr Monopoly-Spielgeld auch nur ein einziger echter Wert geschaffen? Nein, natürlich nicht! Es verwässert nur das bereits vorhandene Spielgeld und führt zwangsläufig (jedenfalls mittelfristig) zu höheren Preisen, weil mehr Geld auf die gleiche Warenmenge trifft.

Wer den Zusammenhang einmal verstanden hat, ist wirtschafts- und finanzpolitisch in der rauhen Wirklichkeit angekommen. Ich weiß, daß meine Rentenansprüche an die gesetzliche Rentenversicherung das Papier nicht wert sind, auf dem ich jährlich eine Prognose zugeschickt bekomme. Ich weiß auch, daß meine Bankeinlagen nur solange „sicher“ sind, wie der Betrug nicht einem größeren Teil des Volks offensichtlich ist. Ich weiß, daß in den nächsten Jahren ungeheuer große Lasten auf Steuer- und Abgabenzahler zukommen und die Enteignung echter Vermögenswerte (entweder offen brutal durch einen Währungsschnitt oder schleichend durch Inflation) weitergehen wird.

Was tun? Ich kann eine Krisenvorsorge treffen für eine begrenzte Zeit von vielleicht einigen Wochen bis Monaten. Ich kann aber unmöglich Vorsorge treffen für ein Leben unter vorindustriellen Bedingungen. Ich glaube zwar nicht, daß es soweit kommt, aber für möglich halte ich es. Irgendwo habe ich gelesen, der beste Weg, sicher durch die Krise zu kommen, sei, gemäß der eigenen Bestimmung zu leben. Da es sich beim materiellen Leben sowieso nur um ein virtuelles Theaterschauspiel zur Weiterbildung der Seele handeln soll (kann ich aus eigener Erfahrung so noch nicht bestätigen, das behaupten aber viele glaubwürdig erscheinende spirituelle Lehrer), scheint mir das doch ein sehr guter Rat zu sein.

Die Krise verschärft den Druck: was ist mir wirklich wichtig? Wie möchte ich leben? Kein Mensch kann alleine die ganze Welt verändern, aber jeder Mensch kann in seinem eigenen kleinen Lebensbereich etwas verändern. Die Krise ist eine große Chance, die eigenen Prioritäten zu prüfen, Bewußtheit auf die eigenen Lebensumstände zu lenken.

Die im Internet kursierenden Gerüchte um eine kurzfristig bevorstehende Währungsreform (die sich zum Glück nicht bewahrheitet haben), haben mich sehr stark unter Dampf gesetzt. Ich beobachte, daß mich einerseits Angst und Gier von mir selbst weg- und in unfruchtbare Verstandesspiralen hineinführen, so daß ich seit Tagen kaum zur Selbstbesinnung gekommen bin, daß andererseits aber auch der Handlungswille gestärkt wird, die Krisenvorbereitungen zu intensivieren.

Dienstag, 11. Mai 2010

Mutter Erde / Ernährung

"Willst Du die Welt verändern, fange bei Dir selber an." Ich weiß nicht, wer diesen Satz geprägt hat, er ist zweifelsohne richtig. Es hängt alles an der eigenen Bewußtheit.

Ich habe heute nach der Meditation eine starke Verbindung zu Mutter Erde gespürt. Mir war bisher nicht bewußt, daß die Erde als Ganzes ein lebender Organismus ist. Nachdem ich das nun ein-/ zweimal irgendwo gelesen habe, spüre ich die Wahrheit in dieser Aussage. Die Erde ist lebendig, sie hat Bewußtsein (oder Bewußtsein hat sie, wie man es sehen will). Ich kann eine Beziehung zu ihr aufnehmen wie zu anderen Lebewesen auch.

Ich empfinde heute tiefen Schmerz über das Leid, das der Erde zugefügt wird und allen Lebewesen, die auf ihr, mit ihr und von ihr leben. Besonders berührt mich das millionenfache Leid unserer Mitgeschöpfe, der Tiere. Ich bin daran mitschuldig, in verschiedener Weise.

Nein, es geht hier nicht um Schuldgefühle, sondern um Mitgefühl. Ich habe heute beschlossen, daß ich meinen Fleisch- und Wurstkonsum stark reduzieren werde, möglichst mal ganz weglassen für einige Wochen. Ich will einmal ausprobieren, wie es mir damit geht, ob ich mich vielleicht auch gesundheitlich besser fühlen werde und ob es meiner Bewußtwerdung einen Schub gibt. Die Zeit scheint für mich reif zu sein. Ich mag keine Tierleichen mehr auf meinem Teller mehr sehen. Ich liebe Tiere.

Fisch werde ich vorerst weiter essen, weil nach meinem Eindruck Fische weniger soziale Lebewesen sind, weniger Bewußtheit haben als Säugetiere oder Vögel, das reduziert mein Unbehagen. Außerdem möchte ich nicht in einen Eiweiß-Mangel geraten. Vor einem Eisen-Mangel habe ich dagegen keine Angst. Den Eisen-Bedarf kann ich bestimmt problemlos mit frischen Wildkräutern decken. Seit einigen Tagen trinke ich regelmäßig einen grünen Smoothie: Wasser, Obst und frische Wildkräuter/Salat gemixt. Das schmeckt erstaunlich gut und ich merke, daß mein Körper danach verlangt.

Am Wochenende hat mir die Waage ein deutliches Warnsignal gesandt: ich nehme seit Jahresbeginn kontinuierlich zu, obwohl ich mich vernünftig (aber konventionell) ernähre. Es ist offenkundig, daß mein Körper mir sagen will, daß ich irgendetwas grundlegend falsch mache in meiner Ernährung (ich bin ja auch stark übergewichtig und an der Grenze zu Diabetes). Ich muß mich grundlegend umstellen. Welcher Weg da für mich der richtige ist, wird sich zeigen.

Die Wildkräuter bekommen mir sehr gut. Beim Sammeln im Garten ist mir klargeworden, welche Fülle die Natur für uns bereitstellt. Allein von Giersch und Löwenzahn wächst bei mir so viel, daß ich das unmöglich alles aufessen könnte, es ist überreichlich.

In Europa ist das Nahrungsangebot so vielfältig, mit pflanzlichen Produkten aus aller Welt, da brauche ich nicht unbedingt Fleisch. Schon oft habe ich darüber nachgedacht, was für mich persönlich wohl die natürliche Ernährung ist. Als Allergikerin kenne ich auch die Nachteile von Vollkornkost, bestimmten Getreidesorten und bestimmten pflanzlichen Inhaltsstoffen, und von meiner genetischen Herkunft her müßte ich mich eigentlich fleisch- und fettreich ernähren, aber aktuell spüre ich, daß ich aus spirituellen Gründen mal ein Experiment starten möchte. Ich probiere es mal aus, dann sehe ich weiter.

Ich glaube, es wird mir guttun, und einen inneren Widerspruch auflösen.

Finanzkrise

In den letzten Tagen war meine Aufmerksamkeit und meine Zeit stark von der aktuellen Zuspitzung der Geldsystemkrise in Anspruch genommen. Nur wenig Gelegenheit zur Besinnung zu kommen. Und doch ist diese so wichtig, um sich nicht von starken Gefühlen mitreißen zu lassen. Ich habe letzte Woche tatsächlich mal ganz ernsthaft an mich herangelassen, daß in einem Währungsschnitt große Teile meiner Sparrücklagen verlorengehen könnten. Das war schon sehr beunruhigend, mehr aber noch die Aussicht auf unruhige Zeiten.

Nun gibt es wohl erstmal eine Atempause, was den zwangsläufig folgenden Crash – in welcher Form auch immer – vermutlich noch mehr verschlimmert. Aber die Zeit für einschneidende Maßnahmen war wohl noch nicht reif. Zu viele glauben noch an die Segnungen einer schuldenbasierten Wirtschaft.

Ich bin froh, daß ich noch mehr Zeit für meine persönlichen Vorbereitungen gewinne, und auch noch die Chance habe, andere Menschen zu warnen. Andererseits wäre es auch schön, den Zusammenbruch schon hinter sich zu haben, um etwas neues aufbauen zu können.

Manche Menschen sind noch völlig unbewußt und gar nicht zugänglich. Aus dem Meditationskurs habe ich heute mitgenommen, daß es in solchen Fällen schön ist, erstmal nur ein Saatkorn für Bewußtheit in solche Menschen zu legen, bzw. es ihnen anzubieten.

Ob die Menschheit wohl wirklich vor einem globalen Bewußtseinsschub steht? Schön wäre es ja.

Montag, 3. Mai 2010

innerer Frieden

Heute hatte ich eine sehr schöne Meditationserfahrung. Mit Vorfreude ging ich zum ersten Termin des Folgekurses, zu einer neu zusammengesetzten Gruppe mit einigen neuen und einigen vertrauten Gesichtern. Ich hatte heute viele sehr weite und friedliche innere Bilder und zeitweise eine starke Empfindung von Liebe, nur wenige Gedanken.

Was ich besonders schön fand: den Beziehungskonflikt, den ich seit einiger Zeit mit mir herumtrage, und der an eine alte Kindheitswunde rührt (vermutlich eine sehr entscheidende mein bisheriges Leben prägende Wunde), konnte ich heute nicht nur mit innerem Abstand, sondern sogar mit liebevollen Gefühlen sehen. Es darf alles so sein, wie es ist.

Der Freund, von dessen Verhalten ich mich verletzt gefühlt habe, darf so sein, wie er ist, und auch ich darf so sein, wie ich bin, und mich verletzt fühlen. Es ist alles in allerbester Ordnung und darf beiderseitig so sein, wie es ist. Ich bin damit in Frieden - und voller Liebe für das Leben, das sich in mir bzw. in ihm zeigt.

[Noch gestern abend habe ich sehr damit gehadert, fand keinen Ausweg aus den selbstquälerischen Gedanken und den sinnlosen Vorwürfen, aber heute fand ich zur Annahme dessen, was ist.]

Von der Leiterin des Meditationskurses bekam ich heute zum zweiten Mal die Rückmeldung, daß ich mich deutlich wahrnehmbar verändert habe, daß ich mich sehr geöffnet habe und eine ganz andere Ausstrahlung habe als noch vor wenigen Monaten. Ich habe das selber gar nicht so stark wahrgenommen, ich merke nur, daß ich jetzt immer öfter in dieser friedvollen Grundstimmung bin, aus der mich Alltagsprobleme nicht mehr so leicht und nicht mehr so lange fortreißen können.

Heute abend habe ich wieder dieses Lächeln auf den Lippen, das mir immer vertrauter wird.

Sonntag, 2. Mai 2010

Garten hat Seele

Heute habe ich längere Zeit im Garten gearbeitet. Ich möchte meinen Mini-Versuchs-Acker vergrößern und brauche dafür mehr Sonnenlicht und mehr freie Beetfläche. Also müssen Pflanzen zurückgeschnitten werden und andere ausgerissen werden. Ich mache das sooo ungern. Was wächst, das wächst. Es ist alles lebendig. Wer bin ich denn, daß ich entscheiden darf, was wachsen darf und was nicht?

Ich hätte lieber einen großen Wald statt einen kleinen Garten. Da dürfte dann alles so wachsen, wie es wachsen will, und absterbende Bäume dürften einfach umfallen und liegenbleiben.

Wenn ich schon eine rankende halbwilde Rose zurückschneiden muß, tut es mir weh, die Zweige mit dem saftig-frischen Laub einfach zu entsorgen. Daraufhin habe ich kurzentschlossen die ganzen kleinen Blättchen abgezupft. Ich werde sie trocknen und Tee daraus kochen. Ich habe zwar noch nie von Rosenblätter-Tee gehört (wohl von Rosenblüten-Tee), aber giftig ist das jedenfalls nicht. Also sollte es trinkbar sein.

Dann habe ich Giersch ausgerissen, im Bemühen, auch die langen Wurzeln möglichst aus der Erde zu bekommen (sonst ist es sinnlos). Zum Essen zu viel, zum Wegwerfen zu schade. So habe ich mir hier die Arbeit gemacht, die Wurzeln vom Pflanzengrün zu trennen. Die Wurzeln kommen in die Biotonne, weil die auf dem Kompost sofort weiterwachsen würden, das Grün auf den Komposthaufen. Dabei schreckte ich einen großen Frosch auf, der es sich im Kompost gemütlich gemacht hatte. Ich liebe es, wenn sich Wildtiere in meinem doch eher städtischen Garten einfinden. Ich habe dann immer das Gefühl, es im großen und ganzen richtig zu machen.

Durch meinen achtsamen Umgang mit den Pflanzenresten bin ich nicht sehr gut mit der Arbeit vorangekommen. Ich kann einfach nicht der Natur so zackzack meinen Gestaltungswillen aufzwingen, wie das andere anscheinend tun. Es geht nicht. Ich würde meine eigene Seele damit vergewaltigen.

Es ist ähnlich wie mit dem Gerümpel in meinem Haus. Ich kann mich nur sehr schwer von etwas trennen, denn alles hat eine Seele – selbst alter Krempel. Und lebende Pflanzen sowieso. Wenn ich sie schon töte, dann sollen sie wenigstens noch einen Nutzen haben.

Ich suche eine neue Balance, denn zu viel Ballast belastet meine Seele, herzloses Entsorgen aber auch. Heute ist es mir gut gelungen. :-)