Freitag, 24. Dezember 2010

Weihnachten

Es ist wichtig, sich vor einem großen Fest wie Weihnachten Arbeit zu machen – damit gibt man sich selbst und den anderen Wertschätzung. Ohne Fleiß kein Preis.

Jedes Jahr wieder schimpfe ich bei den letzten Vorbereitungen still vor mich hin, weil es einfach zu viel, zu viel, zu viel ist. Und doch: ohne diese Anstrengung, diese letzten Großkampftage, nach denen ich nur noch ermattet aufs Sofa sinken möchte, wäre Weihnachten doch nur halb so schön.

Es ist der Kontrast zu der Arbeit vorher, der den Weihnachtsfrieden mit viel Ruhe und Beschaulichkeit erst richtig genießen läßt.

Ich wäre gerne rechtzeitig fertig, aber das klappt nie. Egal wie früh ich mit den Vorbereitungen anfange (meist Anfang Dezember), sie dauern immer bis in den Heiligen Abend hinein. Wenn ich früh bin, gibt es um 21:00 Uhr Abendessen, wenn es spät wird, halt erst nach Mitternacht. Was solls, der nächste Tag ist frei, wir können ausschlafen und müssen dann endlich mal nichts mehr tun. (Fast) alles, was bis dahin unerledigt geblieben ist, darf bis zum neuen Jahr ruhen.

Dieses Jahr war es besonders erschwert durch den frühen Wintereinbruch. Nachdem ich diese Woche drei- oder viermal mein Auto unter einer Schneedecke herausgraben mußte, hatte ich echt genug. Muß das sein?

Aber nein, es ist doch wunderbar, daß es endlich mal weiße Weihnachten gibt, oft genug habe ich mich vergeblich danach gesehnt. :-) Da muß ich die Unannehmlichkeiten halt inkaufnehmen. Eine kurze Strecke muß ich heute noch fahren, aber ich bin dankbar, daß ich mich nicht auf Autobahnen oder in überfüllten Zügen noch ins große Verkehrschaos stürzen muß.

Es bleibt noch viel zu tun, aber nachdem ich jetzt am frühen Nachmittag absehen kann, daß ich wohl rechtzeitig fertig werde, legt sich langsam die Stille auf mich. Heilig Abend ist so ein besonders stiller Abend.

Auch die Nachbarn sind dann endlich mal zurückgezogen, und vergessen ist mein Ärger darüber, daß ich deren Wegabschnitt immer miträumen muß (den Passanten zuliebe), weil sie sich einfach nicht zuständig fühlen. Ich habe trotzdem Frohes Fest gewünscht, nicht ausgerechnet heute muß ich diesen Streit ausfechten.

Ja, es ist schwer, zur ersehnten Harmonie zu gelangen. Viele Familien tragen Fehden aus an den Feiertagen, wie danach immer zu lesen ist. Kein Wunder, wenn sich alles so auf diese wenigen Tage konzentriert. Das ganze Jahr sollte diese besinnlichen Stunden haben, das wäre besser. Und wieder einmal nehme ich es mir für das nächste Jahr vor, die Adventszeit mit weniger Trubel zu verbringen.

Ich hoffe, ich habe mich durch Depression und Wut der letzten Tage schon durchgegraben. Das ist ja ganz normal, daß alles Verdrängte zum Vorschein kommt, sobald der Alltag hinter einem liegt.

Aber ich spüre schon die Stille in mir, und so wird es wohl gelingen. Der besondere Zauber, das Licht der Weihnacht kann sich den Weg in mein Herz bahnen.

Ich wünsche allen ein frohes, friedliches und besinnliches Weihnachtsfest!

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