Dienstag, 31. August 2010

Herbsttag

(gestern geschrieben)

Heute war für mich der erste Herbsttag, naß-kalt, die wochenlange Trockenheit schon wieder vergessen. Letzte Woche habe ich in Sommerkleidung ständig gefroren, heute habe ich mich auf Herbstkleidung umgestellt. Mir macht das trübe Regenwetter gar nichts aus. Die Ernte des Jahres ist weitgehend schon eingebracht (ist ja nicht viel, was in meinem Garten wächst), es gibt nicht mehr ganz so viel Arbeit (in meiner sogenannten Freizeit), und so hat sich über mich eine große Stille gesenkt.

Ganz wohltuend still empfand ich den heutigen Abend. Weder Musik noch Fernsehen liefen, mir fehlte der Geräuschpegel nicht, den ich manchmal doch brauche, wenn die innere Unruhe zu groß ist. Heute war da tiefer Frieden.

In dem Moment, in dem ich mir bewußt werde, daß endlich mal Ruhe im Kopf ist, ist es damit natürlich auch schon wieder vorbei. Hastig setzt das Denken wieder ein, bloß nichts verpassen...

Aber ich verpasse ja nichts. Das Leben geht auch ohne mich wunderbar weiter.

Ich habe dann doch kurz den Fernseher eingeschaltet, für eine aktuelle politische Diskussion. Ich wollte mir ein Bild von einem der Teilnehmer machen. Schnell habe ich den Ton wieder abgeschaltet und nur bei diesem Teilnehmer wieder eingeschaltet. Dieses Aufeinandereindreschen ödet mich unglaublich an. Selbst bei einer zivilisierten Diskussion geht es um den Austausch von Argumenten und Standpunkten. Auch das ist öde. Meist sind die Teilnehmer an Diskussionen ego-getrieben. Da kommt wenig von innen, das sind alles aufgesetzte Fassaden und Rollenspiele.

Etwas von der Unruhe hat sich dann auf mich übertragen. Fernsehen ist ein Energieräuber, nicht immer, aber meistens. Ich bin lieber alleine, in meinem eigenen Energiefeld.

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