Montag, 23. August 2010

Jetzt

In der letzten Woche hatte ich noch einen magischen Moment: beim Tanzen. Eine Bekannte hatte mich mitgenommen. Tanzen ist etwas wunderbares, Labsal für Körper und Seele. Und der Geist kommt zur Ruhe, meistens jedenfalls.

Ich konnte mich tief auf den Moment einlassen, mit der Musik schwingen, die Energie in mir und im Raum spüren, Menschen anstrahlen. Ich schwebte danach auf einer Wolke.

Schade, daß es mir so schwerfällt, mich zu solchen Aktivitäten aufzuraffen. Sie tun doch soooo gut.

Es ist der Mind, der mich immer noch und immer wieder davon abhalten will, im Jetzt zu sein. Er hat immer hundert Ausreden, warum jetzt gerade dafür keine Zeit ist, warum ich stattdessen über irgendwas nachgrübeln soll, warum irgendwas nicht stimmig ist, warum ich nicht glücklich sein sollte, was fehlt, was ich erst noch erreichen muß...

Usw. usf. ...

Ich sollte es unterdessen besser wissen, aber ertappe mich dennoch immer wieder dabei, wie ich dem Moment ausweiche. Und wenn ich dann bewußt im Jetzt verbleiben möchte, gelingt es mir oft nicht. Darum sind diese magischen Momente so wichtig, in denen ich mal loslassen kann.

Mein Mind ist ein furchtbarer Nörgler, findet bei wirklich jeder Situation noch ein Haar in der Suppe. Schrecklich.

Ich habe derzeit oft Phasen starker innerer Unruhe und Unzufriedenheit. Diese wechseln glücklicherweise ab mit sehr stillen, friedvollen Momenten.

Ich beschäftige mich ja viel mit Vorratsbildung für den nächsten Winter. Das ist sehr befriedigend. Ich merke dabei, wie gut es uns in materieller Hinsicht (immer noch) geht. Wir haben eine unglaublich große Auswahl an schmackhaften Lebensmitteln. Die ganze Fülle steht uns offen (jedenfalls denjenigen, die nicht gerade am Existenzminimum herumkrebsen).

Ich bin dankbar dafür. Ich bin auch offener dafür, dieses wahrzunehmen. Das ist eine direkte Folge meiner Krisenvorbereitungen. Diese gewisse Endzeitstimmung, die über unserer Lebensweise und unserem Geldsystem liegt, fördert den Blick auf das Jetzt. Es läßt mich das, was ich jetzt noch habe, mehr genießen. Mir fehlt es eigentlich an nichts, ich habe von allem genug.

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