Donnerstag, 28. Oktober 2010

Karma

Was ich in den letzten Wochen erlebt habe, ist ein Lehrbeispiel für das Prinzip von Ursache und Wirkung. Ich möchte demnächst noch mehr darüber lesen, wie das aus buddhistischer Sicht wirkt, ich kenne bisher vor allem die psychologische westliche Sicht.

Irgendwelche unverarbeiteten früheren Erlebnisse von mir haben bewirkt, daß ich eine extrem negative Erwartungshaltung vor dem Umzug meines Arbeitgebers aufgebaut habe. Ich habe außerdem meine Kritik daran unangemessen heftig artikuliert. Ich habe damit Kollegen negativ beeinflußt und bin insbesondere meinem Vorgesetzten furchtbar auf den Geist gegangen. Ich bereue jetzt manche dieser Situationen, was und wie ich es gesagt habe.

Aus Ärger, Wut und Haß folgen entsprechende Erfahrungen, in meinem Fall das extrem schlechte Befinden am neuen Arbeitsplatz und dann der Unfall auf der Treppe.

Ich bin dankbar für die Nachdenkpause, die ich dadurch gewonnen habe. Ich glaube, ich habe sie gut genutzt.

Heute habe ich starken Muskelkater, vor allem im Bereich von Schultern und Brust. Das zeigt mir, daß ich mich mit den 100 Verbeugungen gestern jedenfalls nicht unterfordert habe. Heute morgen habe ich nochmal 50 gemacht. Ich mag diese Übung. Sie erinnert mich ein wenig an den Sonnengruß im Yoga, nur daß letzterer mehr Gelenkigkeit erfordert, als ich aufbringen kann. Die Verbeugung ist einfacher auszuführen, schneller, direkter. Da die Bewegung nach und nach automatischer ausgeführt werden kann, kann ich leichter die Konzentration auf innere Einkehr lenken. Es ist Meditation in Bewegung.

Ich muß mich über die spirituellen Hintergründe dieser Übung auch noch mehr informieren. Ich glaube, wenn man sie regelmäßig ausführt, entfernt sie falschen Stolz und macht bescheiden. Sich lang auf dem Boden auszustrecken, ist eine Demutshaltung, nichts worauf das Ego sich was einbilden kann, auch wenn es eine kraftvolle Übung ist.

Und rein körperlich sind sehr viele Muskeln beteiligt: Arme, Beine, der ganze Rumpf. Ich glaube , es würde mir guttun, das regelmäßig zu machen. Mal sehen, ob ich mich überwinden kann.

Heute bin ich in einer sanften, stillen Stimmung. Ich spüre aber, daß der Ärger noch lauert, der ist immer noch nicht ganz verdaut.

Nachtrag: die Übung, die ich mache, wird in diesen Videos gut erklärt, daran habe ich mich orientiert (Tsem Tulku Rinpoche teaches Prostration):

http://www.youtube.com/watch?v=fbMFtzTGgkE
http://www.youtube.com/watch?v=1Qon9lYJ_7M&feature=related

(hoffentlich finde ich irgendwann mal heraus, wie man hier einen Link richtig setzt)

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