Donnerstag, 7. Februar 2013

Bewußtes Essen

Gestern habe ich den ganzen Tag konsequent beim Essen auf bewußte Aufmerksamkeit geachtet. Das heißt, ich habe mir beim Essen Zeit gelassen, nichts anderes parallel zu tun. Meistens habe ich zusätzlich die Augen geschlossen, um noch weniger abgelenkt zu sein. Und beim Abendessen habe ich die Augen sogar verbunden. Es fiel mir schwer, dann überhaupt noch genug Zeit zum Essen zu finden, denn meistens esse ich nebenbei. Im Ergebnis habe ich weniger gegessen als sonst. Das befördert natürlich meinen Wunsch, weiter abzunehmen, war aber gestern am Arbeitsplatz auch etwas quälend. Nun die positiven Wirkungen: ich habe jeder Mahlzeit mehr Respekt geschenkt, ich war dankbarer als sonst. Und ich habe den Geschmack des Essen viel intensiver wahrgenommen. Ich habe das Essen mehr genossen. Am Abend konnte ich mich gut an alles erinnern, was ich über den Tag verteilt zu mir genommen habe – und ich konnte mir das Geschmackserlebnis leicht zurückrufen. Das Abendessen war so befriedigend, daß ich mich danach rundum wohlfühlte (was über den Tag eher nicht der Fall war, der Tag war zerfahren und hektisch) und gerne früh ins Bett ging. Sonst bin ich abends vom Tag oft so unbefriedigt, daß ich das Schlafengehen hinauszögere, weil ich nicht zulassen will, daß das schon alles war. Gestern war es tatsächlich vor allem das bewußte Essen, das mir gute Laune machte und den Tag abrundete. Heute morgen wachte ich auch gutgelaunt auf.

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