Mittwoch, 1. Juni 2011

Feuerbohren II

31.5.11

Heute abend fuhr ich bei Regenwetter mit einigen Gartenwerkzeugen „bewaffnet“ eine Espe (= Zitterpappel) auf einem wilden Grundstück in der Nähe an. In Windeseile habe ich einen abgestorbenen Ast in einigen Meter Höhe abgesägt, in zwei Teile zerlegt und in meinem Auto verstaut. Das schadet dem Baum nicht, aber ich wollte trotzdem nicht unbedingt auf mein Treiben angesprochen werden.

Danach fuhr ich den Ort ab, fand noch einige Schwarzpappeln am Straßenrand, aber überall waren offenbar gründliche Baumpflegearbeiten durchgeführt worden zur Verkehrssicherung – keine toten Äste zu sehen, weder am Baum noch darunter. Dann soll es eben erstmal dieser eine wilde Baum sein, der mir sein Holz schenkt. Leider hat der Ast längs einen tiefen Riß, das erschwert die Sache etwas.

Bis ich diesen dicken Pappelast schmal geschnitzt habe, kann es Tage dauern. Also machte ich heute das Experiment mit der Fichtenspindel von gestern abend. Da sie nicht aus gutem Kernholz, sondern aus einem dünnen Ast geschnitzt ist, wurde sie nicht sehr regelmäßig.

Und trotzdem habe ich es nach wenigen Versuchen dahin gebracht, daß eine kleine Rauchwolke aufstieg und das Feuerbrett sich schwarz färbte. Auch diese Spindel sprang ständig aus dem Bogen heraus. Es ginge leichter, wenn sie exakter geschnitzt wäre. Aber erneut denke ich, daß ich auch am Bogen noch was verbessern könnte. Also bis zum nächsten Versuch.

In nur 4 Wochen soll ich ein neues Feuerbohrerset erstellen und damit möglichst auch noch erfolgreich üben. Das ist eine echte Herausforderung, auch mit zeitlichem Druck. Ich bin dankbar dafür! Ohne diese Aufgabenstellung würde ich weniger lernen.

Ich habe auch begriffen, wie hilfreich diese Aufgabe bei der Erkundung meiner umittelbaren Umgebung ist. Ich achte jetzt ganz automatisch darauf, welche Bäume wo am Straßenrand stehen und mir vielleicht auch für andere Zwecke später dienlich sein können.

Heute habe ich zwei Zecken entfernen müssen, die wohl schon seit gestern auf meiner Kleidung auf ihre Chance gewartet haben. Eine davon bekam ich nur ohne Kopf heraus, der stechende Juckreiz blieb. Spontan behandelte ich den Zeckenbiß mit Johanniskrautöl und einer Auflage aus zerquetschtem Spitzwegerich. Das war das, was ich „zufällig“ vorrätig hatte. Der Juckreiz ist unterdessen völlig verschwunden. Ob es die richtigen Mittel waren? Anscheinend schon, das habe ich intuitiv gemacht.

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