Montag, 19. April 2010

Glücksgefühl ohne eigenen Einfluß

Heute morgen war ich sehr glücklich. Einfach so. Ohne besonderen Grund. Ich war glücklich und habe das Leben genossen. Das Leben ist wunderbar! :-)

In der Mittagspause fing der Verstand dann an, nach dem Grund für dieses Glück zu suchen, um es festzunageln – einerseits. Andererseits nörgelte er herum und suchte nach einem Haken, irgendeinem Problem, das er wälzen kann, denn es kann ja gar nicht sein, daß ich einfach so glücklich bin, wo die Welt doch so voller Probleme ist.

Ich habe diesen Gedanken nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt. Dennoch sank im Verlaufe des Nachmittags das Glücksniveau. Auch einfach so. Ohne besonderen Grund. Vielleicht lag es daran, daß die Verstandesaktivität wieder zugenommen hatte, aber das ist Spekulation. Mein Eindruck war eher, daß die Lehre heute ist: auch Gefühle kommen und gehen einfach so, ohne daß ich groß darauf Einfluß nehmen kann. Ich kann sie einfach so nehmen, wie sie kommen, und genießen. Es sind einfach Erfahrungen.

Bei diesem Glücksgefühl steckt aber noch mehr drin, davon bin ich überzeugt. Ich hatte wenig Gedanken und war stark auf meine Wahrnehmungen konzentriert. Die Dinge, die ich ansah, schienen mehr Glanz als sonst zu haben. Und ich nahm mehr Tiefe wahr, mehr Dichte, es war irgendwie intensiver. Läßt sich wahnsinnig schwer mit Worten beschreiben.

Ich glaube, das ist erst der Anfang einer anderen Wahrnehmung.

Auf der Heimfahrt hatte ich noch eine Körperempfindung, die ich im Winter wiederholt auf meinen nächtlichen Spaziergängen hatte. Einige Minuten lang spürte ich ganz intensiv eine starke Wärme in den Fingerkuppen. Es war so, als hätte ich die Finger bisher nur zweidimensional wahrgenommen, nur die Oberfläche, und auf einmal ist es ein dreidimensionales Energiefeld – ich nenne es mal so.

Ich bin bei solchen Empfindungen immer skeptisch und frage mich, ob es vielleicht nur daran liegt, daß die Finger kalt geworden waren und sich nun wieder aufwärmen. Aber da ich das nun wiederholt erlebt habe und es unterdessen auch nicht mehr so eisig kalt draußen ist, schien es mir doch eine ungewöhnliche Wahrnehmung zu sein. Die Finger haben sich einfach sehr lebendig angefühlt und ich hatte dabei nicht den Gedanken, daß das „meine“ Finger sind. Auch dieses Gefühl verschwand genauso plötzlich wie es gekommen war – auch hierauf hatte ich keinerlei Einfluß.

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