Montag, 5. April 2010

Sinn des Lebens

Der innere Sinn eines Menschenlebens in der heutigen Zeit ist es zu erwachen – behauptet Eckhart Tolle („Eine neue Erde“). Und der äußere Sinn jedes Menschenlebens ist es, mit dem inneren Sinn im Einklang zu sein, und das bedeutet: möglichst in jedem einzelnen Moment voll bewußt und im JETZT anwesend zu sein. Das Jetzt zerstört das Ego, und durch die eigene Bewußtheit fließt Bewußtheit in die Handlung und damit in die Außenwelt. Das Jetzt ist das Tor für den eigenen Eintritt in die Ewigkeit – und umgekehrt fü den Eintritt der Ewigkeit in die Außenwelt.

Ich kann mit diesen Aussagen viel anfangen. Bei mir ist der Erwachensprozeß seit mindestens einigen Monaten im Gange. Da ich schon tiefe Erfahrungen von Präsenz machen durfte, vertieft jede weitere spirituelle Lektüre meine Erfahrung. Es zieht mich nicht mehr in den Kopf/ins Ego, sondern im Gegenteil ins Herz. Mich stärkt solche Lektüre also, auch die kurzen Video-Ausschnitte von vielen spirituellen Lehrern auf www.jetzt-tv.net helfen mir, tiefer in die Stille zu gelangen.

Das Osterfest war für mich sehr still und friedlich, gemeinsam mit meiner Lebensgefährtin. Ich habe viel über Leben und Tod nachgedacht, und immer wieder ins Jetzt hineingespürt.

Der Haupt-Ablenkungsfaktor bei mir sind meine Beziehungen zu anderen Menschen – und dabei habe ich zahlenmäßig nur sehr wenige Beziehungen. Ich stelle aber fest, daß kreisende Gedanken sich meistens auf den inneren Dialog mit einem anderen Menschen beziehen. Ich käue dann Situationen immer wieder neu durch, die ich mit diesem Menschen erlebt habe, oder stelle mir zukünftige Situationen vor, spiele Dialoge in der Zukunft durch. Ich schreibe sozusagen ein Drehbuch für meine Beziehungen. Das ist natürlich völlig absurd, denn nie kann ich vorhersehen, wie der andere reagieren wird (und auch nicht, wie ich selbst mich verhalten werde). Aber das scheint noch eine meiner verbliebenen Hauptmacken zu sein, die mich immer wieder ins Ego reinziehen.

Was ich auch nicht gut vertragen kann: wenn irgendetwas nicht funktioniert, z.B. am Auto etwas ungewohnte Geräusche macht oder wie seit einigen Wochen, unangenehme unerklärliche Gerüche absondert. Davon bekomme ich sehr schlecht Distanz.

Es ist aber seltener geworden, daß ich mich komplett in ein Geschehen hineinziehen lasse und mich selbst in der Identifikation vergesse. Zumindest auf die Beobachter-Position kann ich mich fast immer zurückziehen. Dann beobachte ich das zerrende Ego und die kreisenden Gedanken, manchmal amüsiert, manchmal auch genervt, aber immerhin weiß ich dabei: "das bin nicht ich".

Es geht mir gut, ich habe immer wieder diesen stillen inneren Frieden und ein mal ganz leises, mal etwas lauteres Glücksgefühl. :-)

Ich bin davon überzeugt, daß sich die vorhandenen Problemfelder in meinem praktischen Leben nach und nach auflösen werden, wenn ich Bewußtheit hineinlenke.

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