Freitag, 12. Februar 2010

Arbeit

Meine Arbeitsleistung in dieser Woche lag erneut weit unter dem Soll. Ich hätte für dieses Problem gerne mal eine Lösung, denn das beschäftigt mich schon so lange.

Ich weiß seit wenigen Tagen, daß die Motivation für alle Handlungen in der Welt Liebe ist. Ich möchte gerne aus Liebe tätig sein, aus Liebe zu mir selbst und aus Liebe zu allem, was mich umgibt. Aber ich kann es bisher am Arbeitsplatz nicht umsetzen.

Beim Tanzen heute ging es in einer Übung um einen Wunsch zur Veränderung. Da habe ich mir meine Arbeitssituation vorgestellt: im IST völlig lethargisch. Mir kamen die Tränen, unerwartet. Ich habe gespürt, daß ich unglücklich bin über diese Ist-Situation. Ich will nicht mehr lethargisch vor meinem Bildschirm hocken, ich will Energie einsetzen, ich will mich einbringen.

Aber ich weiß ja immer noch nicht, woher der Willen zur Veränderung kommt und woher die Energie dafür kommt. Im Tanz habe ich mir kein konkretes SOLL vorgestellt, aber ich habe dann versucht, aus der Lethargie herauszukommen und einfach loszugehen. Einfach losgehen, Schritt für Schritt, mit offenen leeren Händen. Meine Empfindung dabei: ich will am Arbeitsplatz nichts für mich erreichen, nichts für mein Ego. Und ich gehe mit leeren Händen, ich habe keine eigene Kraft/Energie einzusetzen, ich empfange diese Energie vom Leben, und kann sie dann allenfalls umleiten, umsetzen für das, was getan werden muß.

Wie ich wieder in einen normalen Arbeitsrhythmus gelange, ist immer noch ein großes Fragezeichen.

Heute nachmittag hatte ich immerhin ein intensives Arbeitsgespräch mit einem Kollegen. Danach stellte ich fest, daß ich mich darin ein wenig verloren hatte. Das fand ich aber nicht unangenehm, sondern stimmig. Direkt danach fand ich den inneren Kontakt zu mir selbst auch wieder. Ich glaube, ich habe Angst davor, daß ich mich selbst verlieren könnte, und daß das noch eine wichtige Blockade ist, die derzeit meine Leistung hemmt. Ja, ich spüre erneut Schmerz, das trifft mich.

Ich möchte dieses friedliche stille Glücksgefühl der Einheit mit mir selbst nicht aufs Spiel setzen. Bei Denkarbeit verliere ich notwendigerweise den Kontakt zum Selbst (ist das wirklich so?). Ich scheue diese deshalb derzeit. Aber ich kann ja danach immer wieder zu mir selbst zurückkehren. Der innere Kontakt ist so stark geworden, seit unterdessen 6 Wochen hält es schon an. Ich möchte es einmal mit dem Vertrauen versuchen, daß ich auch nach notwendiger Arbeit wieder schnell zurückfinden kann. Vielleicht gelingt es mir mit dieser Haltung des Vertrauens leichter, zu einer normalen Arbeitsleistung zurückzufinden. Ich wünsche es so sehr.

Es kann nicht vom Leben gewollt sein, daß ich meine Energie vergeude. Andererseits wird sie ja nicht vergeudet, wenn ich mich intensiv mit Selbst-Erkenntnis befasse. Und habe ich wirklich die Wahl? Für meinen Erwachensprozeß ist es offenbar sehr wichtig, daß er intensiv weiterläuft. Vielleicht löst sich der Arbeitsknoten erst ganz, wenn ich noch weitere Einsichten erlangt habe. Vielleicht brauche ich noch mehr Geduld. Ich will mich nicht zur Arbeit zu zwingen versuchen. Ich warte auf den inneren freudigen und liebevollen Impuls. Aber immerhin habe ich heute erfahren, daß ich mit der Minderleistung nicht mehr glücklich bin. Es macht mich traurig, wenn ich nichts bewirke.

Ich möchte mich einbringen, ich möchte meine Liebe zum Leben ausdrücken. Vielleicht muß ich nur herausfinden, wie ich das am Arbeitsplatz tun kann.

In der Gesprächsrunde nach dem Tanzen fiel mir erneut sehr angenehm auf, daß ich dort wirklich so sein darf, wie ich bin. Ich sprach u.a. darüber, daß ich derzeit nicht mehr an einen freien Willen glaube, und daß ich nicht Körper mit einem Bewußtsein bin, sondern Bewußtsein mit einem Körper. Das ist ja schon sehr „esoterisch“, aber es darf dort alles sein. Es stößt nicht auf Ablehnung, sondern auf interessiertes Zuhören. Sehr schön.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen