Dienstag, 9. Februar 2010

Liebe

Heute morgen hatte ich eine wichtige Einsicht. Der Austausch mit einem Freund über das Problem des freien Willens brachte mich darauf. Wer hier einen Willen ausüben kann, weiß ich zwar immer noch nicht, aber ich weiß jetzt, was meine Handlungsmotivation nur noch sein kann: LIEBE!

Wenn ich keine Angst mehr vor der Welt habe, wenn ich nichts mehr für mein Ego erreichen will, wenn die Forderungen des Über-Ichs keinen Druck mehr ausüben, wenn ich auch ohne jegliche Handlung rundum glücklich und zufrieden bin, warum sollte ich dann überhaupt noch irgendetwas tun? (unter der Annahme, daß ich irgendwie doch die Wahl habe)

Es gibt nur noch eine Motivation: Liebe! Und zwar bedingungslose Liebe. Liebe, die nichts zurückerwartet, die nichts zurückzuerwarten braucht, weil die Erfüllung ohnehin von innen kommt.

Ich habe geweint, als mir das heute morgen klar wurde, ich war sehr ergriffen. Liebe für das Leben, Liebe für die Welt, Liebe für alle Lebewesen, das ist der Grund dafür, daß diese Welt überhaupt existiert. Und das ist der Grund für jegliche Handlung in dieser Welt.

Die Buddhisten nennen es auch Mitgefühl. Mitgefühl mit allen leidenden Geschöpfen. Aber es ist auch Freude über die Großartigkeit der Schöpfung. Die Welt ist bereits perfekt so, wie sie ist. Aber sie kann immer noch ein wenig perfekter gemacht werden. Aus Liebe.

Ich empfinde oft Liebe, das nimmt zu seit einigen Monaten. Bisher ist die Liebe nicht stark genug, um mich zu Handlungen zu motivieren, die mir schwerfallen. Aber vielleicht kann ich das ändern. Es wäre ein völlig neues Lebensgefühl. Aus Liebe zu handeln statt aus Angst. Das habe ich doch schon vor 20 Jahren bei Erich Fromm gelesen, aber konnte es damals noch nicht umsetzen.

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