Mittwoch, 17. Februar 2010

keine Kontrolle

Gestern bin ich auf eine website gestoßen, auf der sehr viele Video-Aufnahmen von Satsangs abgerufen werden können: www.jetzt-tv.net

Ich habe Videos von mehreren Lehrern angesehen, auf der Suche nach der Antwort auf die Frage, die mich derzeit am meisten beschäftigt: wie löse ich mein Arbeitsplatzproblem? Und gibt es einen freien Willen oder gibt es ihn definitiv nicht?

Eben habe ich die Antwort gefunden, in einem Satsang mit Samarpan. Das hat mich so heftig getroffen, daß ich einen starken Tränenausbruch bekam. Eine Frau hatte ein Problem mit ihrer chaotischen Arbeitsplatzsituation, mit dieser Fragenstellerin konnte ich mich gut identifizieren.

Die Antwort ist ganz einfach: wir haben keine Kontrolle. Ich habe keine Kontrolle über meine Arbeitsplatzsituation. Das Leben hat die Kontrolle. Ich habe nur die Verantwortung, auf den jeweiligen Moment zu reagieren, so gut ich es eben kann, entsprechend meiner Natur. Ich habe nur die Verantwortung, mir selbst gegenüber treu zu sein. Ich bin nicht dafür verantwortlich, wie ich bin, denn ich bin vom Leben so geschaffen worden. Ich bin nur dafür verantwortlich, authentisch ich selbst zu sein.

Wenn ich im Jetzt bin, wenn ich die Aufmerksamkeit in die Wirklichkeit bringe, kann ich nichts falsch machen. Dann überlasse ich dem Leben die Kontrolle, die ich sowieso nicht habe, sondern mir allenfalls einbilden kann.

Heute ging es mir wieder schlecht im Job. Ich konnte den Vormittag konzentriert arbeiten, da ich unter Zeitdruck war, fühlte mich aber schlecht und gehetzt dabei. Nach einer Besprechung löste sich dann die Spannung, und anstatt weiterzuarbeiten, suchte ich erneut im Internet nach Texten zum Thema „freier Willen“.

Ich möchte es einfach akzeptieren, daß es so ist: mein Weg der Selbsterkenntnis ist offenkundig wichtiger als meine berufliche Arbeit, denn das ist es, wohin mich das Leben seit Monaten immer wieder führt. Aller Widerstand ist zwecklos und macht mich nur unglücklich.

Ich möchte erneut kapitulieren. Ich ergebe mich dem Leben. Ich habe keine Kontrolle.

„Dein Wille geschehe.“

Ich habe schon festgestellt, daß Hingabe am Arbeitsplatz meine Gefühlslage dramatisch verbessert. Aber es verbessert meine Arbeitsleistung nur partiell. Deshalb dachte ich, ich müsse wieder Willen ins Spiel bringen, um auch meine Arbeitsleistung zu verbessern. Ergebnis: schlechte Gefühle und Anspannung, und auch keine wesentlich bessere Leistung.

Die Lösung ist einfach: vollständige Hingabe, egal was daraus entsteht. Ich möchte die Vorstellung aufgeben, wie ich zu funktionieren habe. Ich habe keine Entscheidungsgewalt darüber, ob ich mein Leben auf die Reihe kriege oder nicht.

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