Donnerstag, 18. November 2010

Freiheit

In einer merkwürdigen Stimmung bin ich heute nach dem Tanzen. Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen möchte. Beides. Eher weinen, das liegt mir näher.

Das Leben ist ganz einfach. Es ist einfach so, wie es ist. Das habe ich schon dutzendmal so gelesen, aber heute empfinde ich es selber so.

Diese ganzen Verkomplizierungen sind völlig unnötig. Es ist einfach, was es ist.

Es ist lustig, es ist traurig, es ist schrecklich, es ist schön, es ist alles nacheinander und alles zugleich.

Und wer bin ich? Heute bin ich niemand. Nach dem Tanzen war da niemand mehr. Es sprach aus meinem Mund irgendwelche Worte. Sie flossen leicht, wie von selbst, aus sich selbst heraus. Nicht von mir, keine Gedanken vorher. Ich habe nur wahrgenommen, wie die Worte von ganz alleine herausflossen (zum zweiten Mal in dieser Woche – nach der Meditation war das auch schonmal so).

Sie waren wahr, einfach so, wie der Moment gerade war. Völlig unverstellt, ohne Rollenspiel vom Ich, nichts Ausgedachtes. Die Worte waren leer von vorgestellter Bedeutung. Da paßt der Begriff Leere für mich mal. Die Worte kamen von nirgendwo und sie gingen ins nirgendwo. Schall, der verebbt. Und weg. Vergänglich.

Danach fuhr ich mit dem Auto noch an die Stelle, wo ich drin sitzenbleiben kann und trotzdem auf den Fluß blicken kann. Regentropfen auf der Scheibe. Die Straßenlampen behindern den Blick in die Dunkelheit. Nur die Lichtreflexion läßt das Wasser erahnen. Daneben Schwarz. Tiefschwarz.

Ich glaube, so fühlt sich Freiheit an. Ich war gar nicht mehr da.

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