Sonntag, 13. März 2011

erste Aussaat im Garten

In den Regentonnen schwimmt noch Eis. Da der Wintereinbruch Anfang Dezember sehr plötzlich und anhaltend kam, hatte ich sie nicht mehr rechtzeitig leeren können. Da sie halb in der Erde eingegraben sind, haben sie den harten Winter anscheinend ohne Leck überstanden. Dafür bin ich dankbar, denn ich würde die großen Behälter nur schwer austauschen können.

Die letzten beiden Tage war keine Gelegenheit für eine Stille-Übung (ich bin ehrlich: ich scheue es etwas...), aber immerhin habe ich jeweils einige Zeit im jetzt endlich sonnigen Garten gearbeitet, soweit es meine langsam zunehmenden Kräfte nach der Erkältung zuließen. Hoffentlich habe ich die Keimung meiner Wildsaaten nicht unterbrochen, ich wühle deshalb ungern die Erde auf und habe nur oberflächlich trockene Äste und Laub entfernt. Ich kann es nicht einfach liegenlassen, weil zuviel Astschnitt dabei ist, der nicht verrottet, und ein wenig möchte ich auch auf meine ästhetischen Bedürfnisse Rücksicht nehmen – ist ja ein Garten und kein Wald hier. Für das Bodenleben wäre jede Vermeidung einer Störung natürlich besser. Mir tut es immer um jede kleine Pflanze leid, die ich aus Versehen mit ausrupfe. Nur die Grasbüschel entferne ich immer großzügig aus den Beeten.

Auch mein Kräuterbeet habe ich vorbereitet und erfreut festgestellt, daß Melisse, Schnittlauch und Majoran bereits frisch austreiben (noch sehr winzig, aber erkennbar), ebenso Löwenzahn und Giersch, die ich einfach wachsen lasse, um sie später auch zu ernten (gegen den Giersch komme ich sowieso nicht an, das ist hoffnungslos). Ich habe dann noch einige alte Tüten Kräuter-Saatgut geleert und breitwürfig verteilt. Alles Lichtkeimer, das macht wenig Arbeit. Allerdings fürchte ich, daß die zahlreichen Vögel in meinem Garten diese leckeren Körner schneller entdecken, als sie keimen können. Man kann halt nicht alles haben. ;-)

Mir ist aufgefallen, wie sehr sich die Vögel zurückziehen, sobald ich im Garten arbeite. Ich bin für sie ein Störenfried. Es ist dann auffallend still. Aber sobald ich ins Haus zurückkehre, sind Minuten später wieder alle da. Ich beobachte sie jetzt noch aufmerksamer als sonst und sehe das als Teil meiner naturkundlichen Übung.

Ich möchte in diesem Jahr gerne mehr mit eigenem Anbau im Garten experimentieren. Vor allem mit eigener Aussaat hatte ich bisher nie viel Erfolg. Vermutlich fehlt es mir an Geduld der regelmäßigen Wässerung und Pflege. Vielleicht liegt es auch daran, daß Vögel und Schnecken schneller sind. Ich habe auch nicht genug Sonne im Garten. Trotzdem sollte es möglich sein, mit etwas mehr Achtsamkeit Pflanzen selber anzuziehen, um dann eine kleine Ernte zu haben. Wer weiß, wie wichtig das noch werden wird?

In Japan werden jetzt schon Lebensmittel und Wasser knapp. Das zeigt doch, wie wichtig eigene Vorsorge ist. Auch bei uns sind Katastrophen und Unterbrechungen der Lieferketten denkbar. Vielleicht bricht ja jetzt das Weltfinanzsystem zusammen. Die Erschütterung auch der Weltwirtschaft wird gewiß sehr groß. Die Katastrophe ist ja auch noch lange nicht vorbei, sondern wird immer noch schlimmer.

Ich habe ein Glas Pflaumenkompott geöffnet, das ich im Jahr 2007 mit ganz wenig Zucker eingekocht hatte. Es war einwandfrei. Konservierte Nahrung hält wirklich jahrelang ohne Probleme. Auch Marmelade aus 2007 und früher ist noch fast unverändert lecker, auch wenn sich die Farben manchmal ändern. Mir fehlt es noch an Ideen, wie ich meine eigenen Konserven weiterverarbeiten kann, z.B. habe ich große Mengen eingekochter Quittenscheiben. Ich müßte mal irgendein Kuchenrezept erfinden, für das ich sie verwenden kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen