Dienstag, 29. März 2011

Vögel im Wald

Gestern habe ich im Wald die ersten roten Waldameisen gesehen, die behende zwischen dem trockenen Gras herumkletterten. Vögel zu beobachten finde ich im Wald dagegen vergleichsweise schwer. Im Garten kommen sie mir viel näher, im Wald höre ich sie wohl, aber sehe sie kaum.

Heute machte ich nach der Arbeit einen Spaziergang in der Abenddämmerung. Es war schön menschenleer. Trotzdem wich meine Angst vor dem gefährlichsten Raubtier – dem Menschen – nicht ganz.

Am Rand des Moores steht eine einzelne Bank, die habe ich heute mal gewählt. Ich hörte die Gänse und Enten schnattern, die offenbar in den moorigen Tümpeln Futter und vielleicht auch schon Nistplätze suchen.

Ein Graureiher flog vorbei. Und erstmals hörte ich seinen sehr markanten Ruf. Ich hätte es für einen Gänseruf gehalten, wenn ich ihn dabei nicht gesehen hätte.

Ich wurde langsam stiller, konzentrierte mich ganz auf das Gehör und genoß das unsichtbare Vogelkonzert um mich herum. Für einen kurzen Moment hörte mein inneres Geschwätz auf, Stille. :-) Es wäre schön, wenn ich dort noch besser loslassen könnte, aber leider setzten die Gedanken gleich wieder ein. Ich fühle mich noch nicht sicher genug, um wirklich mal eine ganze Stunde an einem Ort zu sitzen, so war es nur etwa ein Viertel davon.

Als ich schon aufstehen wollte, sah ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung eines großen Vogels etwa 50m von mir entfernt. Im Geäst einer Kiefer konnte ich schemenhaft nach seiner Landung dieses große Tier sehen. Nach Größe und Art der Bewegungen zu schließen, hielt ich es für eine Eule, bestimmt 30-40cm groß. So in der Natur sah ich noch nie eine Eule in einem Baum sitzen, das war schon ein sehr besonderes Erlebnis. Ich konnte kurz danach sehen, wie sie ihren Ansitz verließ und etwas später auf einem anderen trockenen Ast landete. Sehr spannend. Gerne wäre ich näher herangegangen, wollte sie aber nicht stören.

So verließ ich denn diesen Ort mit der festen Absicht, bald mal wiederzukommen.

Ich habe nach wie vor eine große Sehnsucht nach mehr Naturkontakt und Verbindung zu den Lebewesen in meiner Nachbarschaft. Mir wurde heute klar, daß mir bisher Gruppen sehr viel Schutz gegeben haben. Da kann ich mich dann etwas abseits begeben und fühle mich trotzdem noch durch die Gruppe geschützt. Ganz alleine in der Natur fühle ich mich noch unsicher. Angst hindert mich daran, stärker mit der Natur zu verschmelzen.

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