Freitag, 7. Dezember 2012

Biwakvorbereitung im Schnee

Ich muß wahnsinnig sein - mitten im Winter in einem Laubbiwak schlafen zu wollen. Nach der Arbeit fuhr ich wieder dorthin, obwohl ich den ganzen Tag so kaputt und müde war. Aber diese Arbeit muß auch getan werden, damit ich mir meinen Traum erfüllen kann. Also organisierte ich wieder zwei Laubsäcke und brachte sie in den Wald. Und obwohl ich meine Stadtkleidung trug, mußte ich doch mal probeliegen. Ich habe jetzt das Loch im Waldboden bestimmt 50cm hoch mit Laub ausgefüllt. Es ist sehr gemütlich. Aber nach oben und zu den Seiten fehlt mir noch jede Isolierung (bis auf den Deckel aus Ästen und Moos, den irgendjemand anders dort hinterlassen hat). Meine Idee, im Loch noch ein richtiges Biwak aus Ästen zu errichten, wird sich wohl nicht umsetzen lassen. Also muß ich mir wieder was anderes einfallen lassen. Vielleicht dichte ich die Seiten mit Laubsäcken ab und erlaube mir die Nutzung der Plastiksäcke, damit das Laub nicht verrutscht. Dann brauche ich insgesamt wohl weniger Material. Oben auf den Deckel habe ich auch etwas Laub angehäuft. Das habe ich von einem vorbereiteten Laubhaufen einige Dutzend Meter weiter nach und nach herangetragen - meine Jacke muß jetzt wohl in die Wäsche. Ich kenne mich so wenig aus mit solchen Arbeiten. Auf der Moosabdeckung war heute wie überall eine 5cm Schneeschicht. Und darauf habe ich jetzt Laub geschüttet. Falls der Schnee wieder taut, wird das Tauwasser nicht gut abtrocknen können, das wäre schlecht. Falls es frostig bleibt, dient der Schnee als zusätzliche Isolation. Meine Idee heute war, daß es vielleicht nochmal schneien könnte und somit mein Laubhaufen getarnt würde. Das Moos wird unter der Laubschicht eingehen. Schade, denn es sah gut aus. Aber die Isolierung im Loch selber wird nicht ausreichen, ich muß auch oben etwas auffüllen. Ich brauche noch Unmengen von Laub, ich weiß nicht, wie ich das bis zum 21.12. schaffen soll. Immerhin habe ich mir heute das Tragen der unförmigen rutschigen Plastiksäcke mal etwas erleichtert, indem ich einen stabilen Gurt darumband. So kam ich viel schneller voran. Fast alle Arbeiten habe ich bisher im Schein einer kleinen Stirnlampe erledigt. Das hat den Vorteil, daß ich recht ungestört bin, aber den Nachteil, daß es länger dauert. Immerhin trainiere ich jetzt Orientierung im dunklen Wald ganz nebenbei. Ich würde mich am liebsten ganz im Dunkeln ohne Lampe bewegen (etwas Licht vom Mond gab es meist), aber das würde mich zu viel Zeit kosten. Schade, denn ich könnte die Dunkelheit und Stille sehr gut genießen, wenn nicht so viel zu tun wäre. Bei der Arbeit im Wald bin ich immerhin wieder richtig wach geworden und fühle mich jetzt am Abend noch fit.

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