Sonntag, 23. Dezember 2012

Glücksgefühle

Dieses Wahnsinnstraining führt mich in Abgründe und auf Gipfel. Heute ist ein Gipfelgefühl dran. Ich bin so glücklich, ich fühle mich toll! Und ich habe unglaublich viel Energie, um liegengebliebene Weihnachtsvorbereitungen zu erledigen. Energie, lange und ausdauernd auch weniger beliebte Arbeiten zu erledigen, ist jetzt da. Und dabei fühle ich mich auch noch so gut. Ich bin fröhlich und gutgelaunt und voller Optimismus. Früher war ich auch so, daß ich immer aktiv war, auch z.B. nach einem langen Arbeitstag. Das war mir in den letzten Jahren völlig verlorengegangen, und ich habe geglaubt, das sei unabänderlich und liege wohl am Älterwerden. Was für ein Schwachsinn. Es lag einfach nur an meiner Bequemlichkeit. Aber ich wußte es nicht. Ich wußte einfach nicht, was für einen Unterschied es macht, wenn ich körperlich aktiv bin. Für mich ist jetzt wirklich Weihnachten. In diesem Jahr habe ich mich schon vorab selbst beschenkt, indem ich durchgehalten habe auch an schweren Trainingstagen. Und dieses Biwakerlebnis war natürlich der Höhepunkt. Seit heute weiß ich, daß ich nicht das letzte Mal in diesem Loch im Wald geschlafen habe. Ich werde das Erlebnis baldmöglichst vertiefen. Ich will die Platzangst abbauen. Dazu muß ich tiefer reinkriechen, es mir noch ein wenig enger machen, und dabei aber gleichzeitig mein Bett besser auspolstern, so daß ich ohne Schlafsack auskomme. Ich denke, ich werde meine Schlafkuhle ein wenig vertiefen, so daß ich mich dort auf die Seite legen kann – aber nur genau so viel. Und an den Seiten bräuchte ich einen Halt für das Laub, damit das nicht ständig nachrutscht. Und ich will an der Tür etwas verändern, die Konstruktion ist zu heikel, es hat auch schon geknirscht und ist bruchgefährdet. Eine senkrechte Tür wäre besser als den Eingang immer durch den waagerechten Deckel nehmen zu müssen. Allerdings ist das dann nicht mehr so gut getarnt. Vielleicht kann ich den Deckel einfach schräg aufrichten und abstützen. Und vorne müßte dann eine neue Türkonstruktion davorgestellt werden. Ich bräuchte mehr Material zum Abdecken. An den stillen Tagen werde ich Zeit haben, über Verbesserungen nachzudenken. Und dann werde ich im neuen Jahr wieder dort schlafen – bei möglichst noch verschärften Wetterbedingungen. Denn nur Steigerungen des schon Vertrauten bringen mich weiter. Mehr Grenzerfahrung, mehr Grenzerweiterung. Jetzt bin ich wieder voll in meiner Komfortzone. Aber sie ist so viel umfassender geworden als vor einigen Wochen. Und jetzt suche ich die nächsten Erlebnisse, die mich rauswerfen ins Unbekannte. Das macht Spaß!

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