Mittwoch, 6. Januar 2010

Arbeitstag

Heute war dieses innere Zentrum, das ich gestern so deutlich gespürt habe, leider schon wieder fast verschwunden, und der Kopf war wieder stärker.

Mich haben heute Gefühle von Angst und Beklemmung geplagt. Ich empfinde Enge im Brustkorb, so, als könne ich nicht frei atmen. Ich habe wieder Angst, meine Arbeit nicht zu schaffen, nicht leistungsfähig zu sein. Ich habe mit dieser Angst und Beklemmung trotzdem arbeiten können, allerdings zunächst fahrig, schlecht konzentriert, leicht abzulenken. Denkarbeit fällt mir weiterhin sehr schwer. Ich hatte wieder leichte Kopfschmerzen.

Ich mag mich nicht mehr über längere Zeit an einer Denkaufgabe festbeißen, das ist mir zu anstrengend. Für eine kurze Klärung eines Sachverhalts oder eine Absprache mit Kollegen reicht mein Denkvermögen, aber es reicht nicht, um etwas zu planen, zu konstruieren, größere Zusammenhänge herzustellen, zu abstrahieren – das ist mir alles zu mühsam geworden, ich halte nicht durch.

Ich kann engagiert mit jemandem etwas besprechen, aber direkt nach dem Gespräch falle ich in ein Loch und vergesse nahezu alles, was gesagt wurde. Weil es mich auch gar nicht wirklich interessiert. Ich reagiere auf Anforderung von Denkleistung, aber mag mich nicht selber dazu antreiben. Vor allem fehlt die Kontinuität des Denkens.

In diesem Zustand werde ich diesen Job wohl kaum erfolgreich fortführen können. Oder vielleicht doch? Es ist viel zu früh für eine Bewertung. Zunächst kommt mir das Schicksal zu Hilfe und nimmt mir den Zeitdruck. Meine Präsentation, mit deren Vorbereitung ich heute angefangen habe, wird verschoben.

Ein Spaziergang im Schnee während der Mittagspause führte mich wieder stärker zu mir zurück und beruhigte den Druck im Kopf. Daraufhin konnte ich am Nachmittag deutlich besser und konzentrierter arbeiten. Am Ende des Arbeitstags gab es ein Gefühl von Erleichterung, daß ich doch noch etwas geschafft hatte.

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