Donnerstag, 14. Januar 2010

Selbstvertreibung aus dem Paradies

Der Glückszustand, in dem ich gestern war, verschwand letzte Nacht, nachdem ich eine Email an einen Freund geschrieben hatte. Ich habe es genau beobachtet, der Zusammenhang ist mir völlig klar. In dieser Email hatte sich mein Ego gezeigt, an einem eigentlich eher harmlosen Detail. Das hat ausgereicht, damit ich mich selber aus dem Paradies entferne.

Dieser Glückszustand muß das sein, was als Paradies bezeichnet wird, das habe ich jetzt erkannt. Vollständige Befriedigung, Glückseligkeit, Einheit. Und durch die Erkenntnis von Gut und Böse, d.h. durch die Dualität, vertreibt sich Eva selber aus dem Paradies. Der Versucher ist nicht die Schlange, sondern das eigene Ego.

Auch heute morgen ist bei mir das Ego aktiv, die Gedanken kreisten um diese Email und das, was ich dort selbstsüchtig (also nicht wahrhaftig, nicht authentisch, sondern vom Ego gefärbt) geschrieben hatte. Mit Ego gibt es nicht diesen paradiesischen Zustand, dahin gelangt man nur bei zumindest temporärer vollständiger Opferung des Egos. Nur vollständige Hingabe und Aufgabe aller individuellen Wünsche und Ziele führt dahin.

Nun muß ich Buße tun, damit das Ego wieder still und demütig wird.

"Dein Wille geschehe. Meine tägliche Ernüchterung gib mir heute."

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