Mittwoch, 27. Januar 2010

Verstecken mit mir selber

Innerhalb weniger Tage habe ich folgendes Buch verschlungen: „Erleuchtung – The Real is Illusion, the Illusion is real – oder: Ausbruch aus der Matrix“ (OWK).

Für mich ist es eine Fundgrube. Endlich umfassende, plausible Erklärungen, in sich stimmig, für mich inhaltlich überzeugend. Endlich muß ich mal nicht alles selber herausfinden. Ich glaube das alles, was er schreibt. Es berührt tief in mir etwas. Ich möchte fast sagen: das habe ich doch schon immer gewußt, daß es so sein muß. Dieser Satz ist gleichzeitig gelogen und wahr.

Ich weiß jetzt, daß ich „Gott“ bin, der sich selbst in dieser Rolle vergessen hat. Und doch weiß ich es nicht, denn ich hatte ganz eindeutig bisher KEINE Erleuchtungserfahrung. Gibt es auch einen anderen Weg, zur Wahrheit zu gelangen, als den über ein plötzliches und eindeutiges Ereignis? OWK erwähnt ein Beispiel einer Frau, die langsam über eine längere Zeit in den erwachten Zustand hinübergeglitten ist. Vielleicht bin ich auch so ein Fall.

Denn das, was ich gedanklich und emotional nachvollzogen habe, das fühlt sich sooo „echt“ an. Aber es ist nur Verständnis, es ist nicht die Transformation in ein neues Sein. Trotzdem fühlt es sich für mich richtig an. Ich bin noch nicht verdorben durch zu viel Wissen und zu viele Erfahrungen. Ich hatte mich schließlich viele Jahre lang gar nicht mehr mit dem Thema Selbsterkenntnis befaßt. Es ist für mich alles neu und frisch. Die Worte finden zu mir zum richtigen Zeitpunkt. Ich glaube, daß diese Berührung mit den passenden Worten bei mir schon zur Transformation beiträgt. Weil ich mich so sehr danach sehne, und weil ich so dankbar und offen bin für alle Worte, die mir weiterhelfen – ganz egal, von wo und von wem sie zu mir kommen.

Ich habe die Empfindung, daß ich hier Verstecken mit mir selber spiele. Das ist ja eine Zeitlang auch sehr spaßig, aber wird es nicht Zeit, langsam mal erwachsen zu werden? Lieber Gott, können wir dieses Spiel bitte bald beenden? Es gibt so viel zu tun, und solange ich durch diese sinnlose Suche blockiert bin, geht nichts voran.

Ich kann auf die Erfahrung mit der Leere gut und gerne verzichten, ich bin zufrieden mit meinem Leben. Das Leben ist wunderbar. Es kann alles so bleiben, wie es ist. Aber ich müßte dafür wieder normal funktionieren. Und ohne ein Ende der Suche klappt das anscheinend nicht.

Ich bin vorbereitet, so gut es geht. Ich habe genug Informationen. Ich habe genug verstanden, nachvollzogen und akzeptiert. Ich habe auch genug losgelassen. Es fehlt „nur“ noch die Erfahrung. Es fehlt, daß es „klick“ macht.

Vielleicht ist der Fehler aber auch der, daß ich glaube, fehlerhaft zu funktionieren. Vielleicht soll es so sein, daß ich nur unvollkommen meine Arbeit erledige. Vielleicht soll mich das einfach täglich daran erinnern, daß ich hier gar nichts tue.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen