Mittwoch, 6. Januar 2010

Glück

Heute war ein glücklicher Tag. Es gab den ganzen Tag lang ein warmes Glücksgefühl. Am stärksten war es, wenn ich alleine war, und es war etwas im Hintergrund, wenn Menschen um mich herum waren. Am Abend nach dem Gymnastik-Kurs gab es einige kurze Tränenausbrüche ohne ersichtlichen Grund. Ich kenne das schon, das wird anscheinend durch die Bewegung ausgelöst, vor allem, wenn einige ungewohnte Bewegungen ausgeführt wurden. Das sind vielleicht irgendwelche im Körper gespeicherten Emotionen, die sich dann lösen. Danach war ich noch kurz am Fluß und habe den frischen kalten Wind gespürt. Die Stille in dieser kalten Jahreszeit tut mir sehr gut.

Es geht mir gut. Besser als seit vielen Monaten. Und es gibt dabei eine Selbstwahrnehmung, die sich von allem unterscheidet, was ich in den letzten Jahren gespürt habe. Ich bin unverstellter, echter, aber das alleine ist es auch nicht.

Der Kontakt zur Wirklichkeit ist direkter. Dieser Kontakt läßt sich gewiß noch deutlich steigern, ich bin allerdings auch für den jetzigen Zustand schon sehr dankbar. Ich fühle mich zeitweise in der Wirklichkeit angekommen, wobei das Denk-Ich in diesen Momenten ganz stark im Hintergrund ist.

Die noch vor kurzem immerzu kreisenden Gedanken im Kopf sind sehr deutlich zur Ruhe gekommen, zeitweise gibt es gar keine Gedanken. Heute merkte ich einmal sehr klar, wie das Gehirn sich in bewertende Gedanken über mein Verhältnis zu anderen Menschen eindrehen wollte – ich zog die Aufmerksamkeit davon ab und es hörte sofort auf.

Das Glücksgefühl kommt der Empfindung nach aus dem Brustkorb. Dieser fühlt sich dabei immer noch eng und verkrampft an, wie ein sehr fester Panzer, er schmerzt auch etwas.

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