Donnerstag, 31. Dezember 2009

Selbstverachtung

Den letzten Eintrag hier schrieb ich unter anderem in der Absicht, andere, die hier möglicherweise mitlesen, vor mir zu warnen. So nach dem Motto: "Vorsicht, toxisches Gedankengut." Etwa so, wie vor 2000 Jahren die Lepra-Kranken andere vor sich selbst warnen mußten: "Achtung, aussätzig."

Nach dem Hochladen des Beitrags machte ich mich ans Geschirrspülen. Und bekam einen Heulkrampf. Bei mir sind Tränen meist echte Zeichen (also kein Selbstmitleid), das weiß ich unterdessen.

In wenigen Augenblicken wurde mir klar, was hier abläuft. Es paßt auch zu einem Hinweis, den ich gestern abend von einem Freund bekam. Ich werte mich selbst ab, ich bin selber meine allerschärfste Kritikerin. Wenn ich auch nur die kleinste Schwäche an mir entdecke, verurteile ich mich gnadenlos und unbarmherzig.

Da ich mir selber keinen Wert gebe, suche ich immer nach Bestätigung und Wertzuweisung von außen. Ich war immer ganz heiß auf Zeugnisse und Beurteilungen aller Art. Andere sollen mir sagen, wer ich bin und wo ich stehe, da ich mir dies selber nicht zutraue, da ich meiner eigenen Wahrnehmung mißtraue. Aber wer kann schon von außen so gut in mich hineinsehen, wie ich selber dies kann? Wer soll beurteilen können, wie es in mir drinnen aussieht?

Die Selbstzweifel, die ich in meinem vorigen Beitrag ausgedrückt habe, sind eine Funktion meines Egos, da bin ich jetzt sicher. Sie sind weitgehend unberechtigt. Ich lasse mir von dem Miesepeter in meinem Kopf mein unschuldiges Glück nicht mehr verderben. Mögen andere von mir halten, was sie wollen, ich bin jetzt sicher:

Ich bin sehr dicht an meiner eigenen Wahrheit dran, so dicht wie nie zuvor in meinem Leben!

Und das macht mich sehr glücklich!

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