Mittwoch, 9. Dezember 2009

Verzweiflung

Heute abend Heulkrampf: zuerst war es ein lösendes Weinen (Warum nehme ich mich nicht einfach so an, wie ich bin? Muß ich denn unbedingt etwas Besonderes sein? Ich bin doch ok so, wie ich bin), dann verhärtete es sich. Verzweiflung. Ich weiß nicht mehr weiter.

Dann Wut. Wenn es einen Ausweg aus diesem verdammten Gefängnis gibt, warum finde ich ihn dann nicht?

Weder der nun schon gewohnte nächtliche Spaziergang im Wald noch ein neu eingeschobener Spaziergang zum Fluß in der Nähe brachten mich heute irgendwie weiter. Ich kam auch aus dem Gedankenkino heute nicht so recht heraus.

Was blockiert denn eigentlich meine Lebensfreude und meine Arbeitsfähigkeit? Das kann doch offenbar nur etwas in mir selber sein. Ist es das Ego, das blockiert? Das Ich?

Ich hoffe ja, daß es mir besser geht, wenn ich das Ich erst ganz losgeworden bin. Aber vielleicht geht der Weg ja andersherum. Erst wieder normal Funktionieren in der Rolle, vielleicht fällt sie dann erst von mir ab.

Meine Versuche, zunächst einen besseren Schlafrhythmus herzustellen, sind bisher kläglich gescheitert. Es erschiene mir wie ein Verrat an mir selbst, wenn ich wieder normal funktionieren würde. Erst wieder bei mir selbst ankommen, dann ergibt sich der Rest von alleine, das scheint mir die richtige Reihenfolge zu sein.

Ich verstehe nicht, wie ich Verantwortung für die Rolle übernehmen soll, wenn es gar kein Ich gibt. Blockiert vielleicht das Ich verantwortliches Handeln der Mensch-Maschine?

Kleiner Lichtblick heute: ich fühle mich nicht mehr einsam. Ich bin gerne alleine. Bis auf die Hilf- und Ratlosigkeit, aber die gehört jetzt eben auch zu mir.

Ich glaube, ich sollte einfach entspannen und weiter meinem Prozeß vertrauen. Das fällt schwer.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen