Dienstag, 1. Dezember 2009

Leiden am Getrenntsein

Ich bin heute an einer Grenze, an der ich nicht weiterzukommen glaube. Diese Grenze ist meine Kontaktbedürftigkeit. Ich komme nicht damit zurecht, über einen längeren Zeitraum (wobei ein bis zwei Wochen bei mir schon "länger" sind) unfreiwillig ganz auf mich selbst zurückgeworfen zu sein.

Das Leiden am fehlenden Kontakt ist selbstproduziert, und es ist völlig überflüssig. Ich kann es aber trotzdem nicht loslassen. Ich fühle mich heute sehr schlecht, ich bin sehr traurig. Und ich bin leider wieder einmal nicht arbeitsfähig. Ich drehe mich nur im Kreis meiner quälenden Gedanken und Gefühle um mich, um meine eigene Ich-Anhaftung, die ich loslassen müßte, was ich doch noch nicht schaffe.

Die Anhaftung am Ich ist im Grunde dasselbe wie die Anhaftung am Du, es sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Das habe ich jetzt begriffen. Eine dauerhafte Erlösung aus dieser Dualität gibt es nur durch Verschmelzung mit der Ganzheit, mit der Einheit. Soweit bin ich aber noch lange nicht, und so leide ich am Getrenntsein, ich leide an der Isolation, ich leide an meiner eigenen unbefriedigten Kontaktbedürftigkeit.

Daß ich dies aufschreibe, ist ein Befreiungsversuch.

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